Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 8

64 | ZAHNMEDIZIN DER BESONDERE FALL MIT CME Das Eagle-Syndrom als Ursache chronischer orofazialer Schmerzen und Dysphagie Fabia Siegberg, Peer W. Kämmerer Das Eagle-Syndrom stellt eine seltene, jedoch klinisch relevante Differenzialdiagnose bei persistierenden Gesichts-, Hals- und Schluckbeschwerden dar. Die Ätiologie beruht auf einer Verlängerung des Processus styloideus oder einer Ossifikation des Ligamentum stylohyoideum, die durch mechanische Irritation oder Kompression benachbarter neurovaskulärer Strukturen zu unterschiedlich ausgeprägten Beschwerden führt. Aufgrund der unspezifischen Symptomatik bleibt die Diagnose häufig lange unentdeckt, wie dieser Fall zeigt. Eine 49-jährige Patientin stellte sich vor, nachdem ihr Hauszahnarzt im Rahmen einer Routineuntersuchung ein Orthopantomogramm (OPG) angefertigt hatte. Dabei war zufällig eine beidseitige Verlängerung des Processus styloideus aufgefallen, dabei auf der rechten Seite deutlich ausgeprägter (Abbildung 1). Die Patientin berichtete über seit mehreren Jahren bestehende, intermittierend auftretende Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, die Abb. 1: Orthopantomogramm mit Darstellung der verlängerten Proccesus styloidei (siehe Pfeile) zm115 Nr. 08, 16.04.2025, (666) Abb. 2: 3D-Rekonstruktion der DVT mit Darstellung der Lagebeziehung zwischen Os hyoideum und dem verlängerten Processus styloidei rechtslateral (siehe Pfeil)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=