74 | GESELLSCHAFT DAK-„PSYCHREPORT“ 2025 Mehr Arbeitsausfall durch Depressionen Depressionen haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Fehltage verursacht als 2023. Besonders betroffen sind laut einem Bericht der DAK-Gesundheit vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen. Während sich beim Krankenstand in Deutschland insgesamt eine leichte Entlastung abzeichnet, nimmt der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen weiter zu, meldet die DAK-Gesundheit. Bezogen auf 100 Beschäftigte führten psychische Diagnosen zu 342 Fehltagen, nach 323 Tagen im Vorjahr, heißt es. „Die häufigste Ursache waren auch 2024 die Depressionen. Der durch sie bedingte Arbeitsausfall stieg auf 183 Fehltage je 100 Beschäftigte an, 2023 waren es noch 122 Tage.“ Die Experten betonen aber, dass eine direkte Vergleichbarkeit dieser Werte aus methodischen Gründen nicht zulässig sei, „da sich die Häufung der Depressionsdiagnosen auch durch die veränderte Zählung bei mehreren Diagnosen pro AU-Fall ergeben kann“. Von dem Anstieg seien alle Altersgruppen betroffen, so der Report. Bei den Jüngeren gingen die Zahlen stufenweise bereits seit einigen Jahren nach oben, bei den älteren Altersgruppen gebe es 2024 hingegen einen sprunghaften Anstieg: „So kletterten die Fehlzeiten wegen Depressionen beispielsweise bei den über 60-Jährigen von 169 auf 249 Tage je 100 Beschäftigte hoch. Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen waren 2024 der zweithäufigste Grund für eine entsprechende Krankschreibung.“ Auch die mentale Gesundheit der Beschäftigten mitdenken Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag 2024 mit knapp 33 Tagen nur minimal über dem Vorjahresniveau. Das Aufkommen langwieriger Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen ist hingegen gestiegen. „Es gab zwar auch einen Zuwachs bei den sehr kurzen Krankschreibungen von bis zu drei Tagen, aber diese Fälle haben mit neun Prozent deutlich weniger zugenommen.“ Auch in der regionalen Verteilung zeigen sich starke Unterschiede: Am stärksten betroffen ist das Saarland mit 467 Fehltagen (pro 100 Beschäftigte) wegen psychischer Erkrankungen, gefolgt von Hamburg (386 Tage), Mecklenburg-Vorpommern (385 Tage), Brandenburg (380 Tage) und Nordrhein-Westfalen (376 Tage), während es in Thüringen (306 Tage), Bayern (298 Tage) und Baden-Württemberg (286 Tage) deutlich geringere Werte gab. Angesichts der neuen Zahlen halten es Kassenexperten für notwendig, im betrieblichen Umfeld die mentale Gesundheit der Beschäftigten mitzudenken. Um arbeitsbedingte Belastungen zu reduzieren, sei es wichtig, die StrukWie der aktuelle „Psychreport“ der DAK-Gesundheit zeigt, sind Beschäftigte im Gesundheitswesen weiterhin besonders belastet. Sie hatten auch 2024 überdurchschnittlich viele psychisch bedingte Fehltage. Foto: amnaj - stock.adobe.com zm115 Nr. 08, 16.04.2025, (676)
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