Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 9

14 | ZAHNMEDIZIN zm115 Nr. 09, 01.05.2025, (712) SCHWEDISCHE STUDIE Titanpartikel aus Implantaten sind nicht mit Periimplantitis assoziiert Studien belegen, dass Titanpartikel in entzündetem Gewebe um Titan-Zahnimplantate herum auftreten können. Aber diese Metallteilchen finden sich offenbar durchweg in allen Arealen – auch in denen ohne Periimplantitis. Das zeigt eine Arbeitsgruppe aus Schweden. Schon seit Längerem ist bekannt, dass im periimplantären Gewebe von Titanimplantaten Mikropartikel des Metalls vorkommen. Studien an Gewebeproben aus von Periimplantitis betroffenen Arealen haben neben den erwartbaren entzündlichen Zellinfiltraten auch Titan-Mikropartikel nachweisen können. Diese Beobachtungen haben vermuten lassen, dass die aus dem Implantat stammenden Mikropartikel die inflammatorischen Prozesse auslösen und/oder fördern könnten. Die aufgekommenen Zweifel am Material Titan führten auch dazu, dass Keramikimplantate verstärkt als biologisch inertere Alternative ins Spiel gebracht wurden. Gesundes Gewebe wurde im Vergleich untersucht Eine schwedische Forschergruppe hat jetzt in einem aufwendigen Procedere untersucht, ob sich die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Titanpartikeln und Periimplantitis erhärten lassen. Ausgangspunkt waren Studien, die das Vorkommen der Titanpartikel in entzündeten periimplantären Geweben gezeigt hatten. Die Bedeutung dieser Feststellungen sei jedoch unklar, schreiben die Studienautoren, „da keine entsprechenden Analysen von nicht erkranktem Gewebe durchgeführt wurden". Um mögliche Zusammenhänge mit Periimplantitis aufzudecken, sei daher eine Bewertung des allgemeinen Vorkommens, der Größe und der Verteilung von Titan-Mikropartikeln in gesundem und erkranktem periimplantärem Gewebe erforderlich. Methodik Für die Untersuchung wurden 21 Patienten mit implantatgetragenen Kronen oder Prothesen (18 Frauen/3 Männer; Durchschnittsalter 72 Jahre - SD 11 Jahre; Bereich: 45–90 Jahre -,18 Nichtraucher/3 Raucher, 2 Patienten mit Typ-2-Diabetes) konsekutiv aus der Fachklinik für Parodontologie in Göteborg,Öffentliche Zahnärztliche Dienste, Region Västra Götaland, Schweden, rekrutiert. Jeder Patient hatte mindestens ein Zahnimplantat mit schwerer Entzündung und offensichtlicher Zerstörung des Stützknochens (Periimplantitis) und mindestens ein benachbartes Implantat mit klinisch gesundem Zustand oder leichter Entzündung ohne offensichtlichen Knochenverlust (Referenzstellen). Ausschlusskriterien waren unter anderem die Anwendung systemischer/ lokaler Antibiotika in den letzten sechs Monaten und das Vorhandensein systemischer Erkrankungen, die das periimplantäre Gewebe beeinträchtigten und/oder den chirurgischen Eingriff erschwerten (zum Beispiel unkontrollierter Diabetes, immunsuppressive Medikamente). Ausgeschlossen wurden auch Patienten, bei denen sich das Zielimplantat mit Periimplantitis Untersuchungen haben gezeigt, dass Titanpartikel in entzündetem Gewebe rund um Titan-Zahnimplantate vorkommen können. Foto: Aliaksei Luskin-stock-adobe.com

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