Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 9

16 | ZAHNMEDIZIN und das Referenzimplantat hinsichtlich Zeitpunkt der Implantation und/ oder Implantatsystem unterschieden oder wenn die Zielimplantate bereits einem chirurgischen Eingriff wegen Periimplantitis unterzogen worden waren. Bei allen Patienten wurden nach professioneller supragingivaler Zahnreinigung Gewebeproben aus den Periimplantitis- und benachbarten Referenzimplantatstellen entnommen. Die Proben wurden mit aufwendigen Analyseverfahren untersucht (Mikroprotoneninduzierte Röntgenemission (µ-PIXE), RNA-Sequenzierung, Immunhistochemie, Transmissionselektronenmikroskopie) und statistisch ausgewertet. „Das intraindividuelle Design der vorliegenden Studie ist einzigartig und ermöglicht eine detaillierte Beurteilung potenzieller Zusammenhänge zwischen Mikropartikeln aus Titan und periimplantären Läsionen. Somit wiesen Ziel- und Referenzimplantate bei jedem jeweiligen Patienten identische Merkmale hinsichtlich Implantatsystem, Material, Oberflächentopografie, Installationsverfahren und Funktionsdauer auf“, schreiben die Studienautoren. zm115 Nr. 09, 01.05.2025, (714) Abb. 1: Aufwendiges Studiendesign: a) Klinische Bilder eines repräsentativen Patienten. Referenzimplantat (links) und Implantat mit Periimplantitis (rechts) vor, während und nach dem chirurgischen Eingriff. b) Schematische Darstellung der Entnahme einer Weichteilbiopsie. Es wurden 21 Patienten rekrutiert. Eine Weichteilbiopsie von etwa 3 bis 5 mm Breite wurde von einer Zahnimplantatstelle mit Periimplantitis und von einer benachbarten Referenzimplantatstelle entnommen. Eine zusätzliche Gewebeprobe von etwa 1 mm Breite wurde von denselben Periimplantstellen bei jedem Patienten entnommen. c) Schematische Darstellung der Verarbeitung der Weichteilbiopsie und der angewandten Analysemethoden. – Formalinfixierte, paraffineingebettete Proben wurden zur Lokalisierung, Quantifizierung und Charakterisierung von Titan-Mikropartikeln vorbereitet. Drei Probenpaare ( n = 6) wurden aufgrund von Komplikationen bei der Probenvorbereitung von der Analyse ausgeschlossen. Somit wurden insgesamt 36 Schnitte von 20 bis 50μm Dicke Drei weitere Schnitte von Patienten mit Parodontitis (d. h. ohne Zahnimplantate) dienten als Negativkontrollen. – Periimplantitis-Proben von 10 Patienten wurden für die Bulk-RNA-Sequenzierungsanalyse (RNA-seq) vorbereitet. Die Proben wurden je nach der volumetrischen Dichte der Titanpartikel in den entsprechenden FFPE-Proben in zwei Gruppen unterteilt. Es wurde eine differentielle Genexpressionanalyse durchgeführt, bei der Proben mit einer volumetrischen Dichte über dem Durchschnitt (Tihoch) mit solchen mit einer volumetrischen Dichte unter dem Durchschnitt (Ti-niedrig) verglichen wurden. Eine Probe wurde von der Analyse ausgeschlossen, da die entsprechende FFPE-Probe nicht berücksichtigt wurde. Somit wurden insgesamt 9 Proben analysiert. – Schnitte von 9 Periimplantitis-FFPE (abgestimmt auf Proben, die per RNA-seq analysiert wurden) wurden für die Immunhistochemie (IHC) vorbereitet. – Proben von Periimplantitis- und Referenzimplantatstellen von 11 Patienten wurden mit Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) analysiert. Foto: Dionigi et al., 2025 a c b

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