PRAXIS | 67 Foto: ntinai - adobe.stock.com sehr häufig. Aber kann man Verständnis wirklich voraussetzen? Besser: „Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Oft geht es auch um eine diplomatische Satz- oder Textstruktur. Sie kennen sicherlich den Spruch: „Nicht mit der Tür ins Haus fallen.“ Beispielschreiben an eine Patientin: „GOZ 1234 besagt, dass …“ Besser: „Der Sachverhalt ist wie folgt… (nach GOZ 1234).“ Der Schriftverkehr hat sich verändert, ist weniger förmlich, aber trotzdem respektvoll, sagen Sie. Sind Smileys in geschäftlichen E-Mails in Ordnung? Ja, das sind sie! Unter bestimmten Bedingungen. Ich würde keinen Smiley an unbekannte Empfänger versenden. Des Weiteren muss der Anlass passen. Wenn Sie zum Beispiel einer Patientin schreiben, dass nun doch ein bestimmter Termin für eine Zahnbehandlung möglich ist, kann doch ein Smiley eine positive Nachricht verstärken. Zum Abschluss: Welche Trends in der Geschäftskorrespondenz kommen auf Zahnarztpraxen zu? Wie bereits erwähnt, wird die E-Mail über kurz oder lang die Korrespondenz bestimmen. Das wird sich weiter beschleunigen mit der Einführung einer „qualifizierten elektronischen Signatur“. Damit können Texte rechtssicher versendet werden. Die Sprache in der E-Mail hat sich und wird sich weiter verändern, etwa durch den Einsatz von Zeichen, Kurzsprache, geänderte Anrede- und Grußformen. Die Korrespondenz beschleunigt sich enorm. Der Empfängerkreis erwartet meistens eine schnelle Antwort, möglichst in den nächsten Minuten, was natürlich in der Regel nicht möglich ist. Notwendig ist eine Entschleunigung mit einer sinnvollen Zwischennachricht. Ich empfehle jeder Praxis grundlegende E-Mail-Regeln festzuhalten. Wenn Sie diese schriftlich fixiert haben, gibt es einen Handlungsrahmen für alle Mitarbeitenden. Und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gehört zu den großen Trends. Bevor wir KI einsetzen, sind technische und datenrechtliche Probleme zu klären. Wenn das erfolgt ist, kann uns KI bei der Textarbeit unterstützen. Zum Beispiel kann sie Textmuster in bestimmte Richtungen überarbeiten, wie etwa im Hinblick auf Verständlichkeit. Wenn man grundlegende Daten eingibt, kann uns die KI sehr zeitsparend einen Textentwurf liefern. Zusammengefasst zur KI: Den Text letztendlich stilistisch glätten oder inhaltlich prüfen – das müssen wir als Menschen und deshalb ersetzt die KI uns nicht. Das Gespräch führte Laura Langer. zm115 Nr. 09, 01.05.2025, (765) „Ich empfehle jeder Praxis grundlegende E-MailRegeln festzuhalten. Wenn Sie diese schriftlich fixiert haben, gibt es einen Handlungsrahmen für alle Mitarbeitenden.“ Dr. Steffen Walter
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