zm115 Nr. 09, 01.05.2025, (772) 74 | ZAHNMEDIZIN Kontrolle einbestellt, um den Heilungsverlauf sicherzustellen. Kompositaufbau beim Frontzahn: ein neues Lächeln Viele Patienten wiesen stark kariöse Frontzähne auf, die aufgrund des fortgeschrittenen Substanzverlusts und der besonderen Bedingungen vor Ort eine große Herausforderung darstellten. Mit Geduld und sorgfältiger Arbeit konnten die betroffenen Zähne jedoch Schritt für Schritt erfolgreich von einem einheimischen Zahnarzt mit unserer Unterstützung rekonstruiert werden. Health-Talks für eine bessere Mundhygiene Vor Ort stellten wir fest, dass die Einheimischen nur wenig über Mundhygiene wissen. Zähneputzen ist hier eher die Ausnahme. Oft fehlt es auch am Geld für grundlegende Pflegeprodukte wie Zahnbürsten und Zahnpasta. Stattdessen verwendet die einheimische Bevölkerung in Gambia traditionell das sogenannte Zahnputzholz, das aus den Bäumen wie dem Salvadora persica stammt. Allerdings reicht dessen Verwendung allein natürlich nicht aus, so dass die Mundhygiene der Menschen vor Ort in einem alarmierend schlechten Zustand ist. Unsere morgendlichen „Health Talks“ sollten gegen diesen Zustand arbeiten und den Grundstein für eine nachhaltige Präventionsarbeit bilden. Dabei vermittelten wir einfache, aber wirkungsvolle Strategien zur Zahngesundheit, insbesondere während der Schwangerschaft und wiesen dabei besonders auf den negativen Einfluss von Zucker hin. Das Interesse und die Neugierde waren groß. Wie wir hören, werden die „Health Talks“ von den einheimischen Zahnärzten immer noch eigenständig fortgeführt. Neue Mülltonnen für ein besseres Abfallmanagement Unsere Arbeit in Darsilami zeigte, wie eng medizinische Versorgung, Prävention und Hygiene verknüpft sind. Die Initiative „Keep your city clean“, unterstützt von Prof. Fouad Khoury, stärkt das Gesundheitsbewusstsein durch ein besseres Abfallmanagement: 100 neue Mülltonnen und ein Müllwagen reduzieren Schmutz und Krankheitsrisiken deutlich. Im Verbund mit zahnmedizinischen Fortschritten und der Präventionsarbeit verbessern solche Maßnahmen nachhaltig die Lebensbedingungen. Studierende aus ganz Deutschland haben sich bereits für die kommenden Hilfseinsätze angemeldet – das Engagement für Gambia lebt weiter. Abb. 6: Der tägliche Health-Talk: Die einheimischen Zahnärzte übersetzten. Abb. 7: „Keep your city clean“– 100 Mülltonnen und ein Müllwagen für Darsilami Fehmke Röpke Studentin der Zahnmedizin Universität Münster Waldeyerstr. 30, 48149 Münster Foto: privat Abb. 5a: Zustand nach Exkavation Abb. 5b: Ergebnis der Füllungstherapie und Rekonstruktion Foto: Tim Stutzinger Fotos: Tim Stutzinger Foto: Fehmke Röpke
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