Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 10

24 | POLITIK MEDIZINISCHE HOCHSCHULE BRANDENBURG Millionen weniger für die MHB? Seit 2020 unterstützt das Land Brandenburg die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB). Nun sollen die jährlichen Mittel von 6,6 Millionen Euro auf 5 Millionen gekürzt werden. Vereinbart war laut Uni das Gegenteil, nämlich ein Zuschuss von 6,6 Millionen Euro. Davon betroffen ist auch das gerade etablierte Zahnmedizinstudium. Entsprechend groß ist der Protest. Das bedroht laut Wissenschaftsrat nicht nur die Existenz der MHB, sondern soll laut dem BSW-Abgeordneten Andreas Kutsche sogar noch weiter auf die eh schon stark belasteten Schultern von uns Studierenden in Form einer Studiengebührerhöhung von 7.000 Euro weitergereicht werden“, kritisiert der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) auf der Uni-Website. „Wir sind fassungslos und fordern: Keine Studiengebührerhöhung! Keine Kürzung, sondern eine Erhöhung der Landesförderung! Dietmar Woidke, halten Sie Wort!“ Die Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB) und die KZV Brandenburg reagierten ebenfalls mit völligem Unverständnis auf den Plan der Landesregierung. „Seit über zehn Jahren hat sich die kommunal betriebene Hochschule mit viel privatem Risiko zu einem verlässlichen Partner entwickelt, um allgemein und speziell für das Land Brandenburg junge Mediziner und Psychotherapeuten auszubilden“, betont Zahnärztekammerpräsident Dipl.-Stom. Jürgen Herbert. „Hinzu kam im vergangenen Jahr der gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke gefeierte Start der Zahnmedizinerausbildung.“ Der Aufbau und Betrieb einer medizinischen Hochschule könne aber nur mit langfristigen und stabilen Zusagen staatlicher Unterstützung gelingen – „zumal die Ausbildung junger Zahnmediziner eigentlich Ländersache ist“. Mittelkürzungen gefährden das Modellprojekt „Jetzt die Mittel zu kürzen, gefährdet das erfolgreiche Modellprojekt des ersten zahnmedizinischen Studiengangs im Land Brandenburg“, warnt auch KZV-Chef Dr. Eberhard Steglich. „Damit verpufft der bislang einzige Impuls für den dringend benötigten zahnmedizinischen Nachwuchs vor Ort. Eine stabile Finanzierung der Hochschule ist daher kein Luxus, sondern unverzichtbar angesichts gesundheitspolitischer Notwendigkeiten in unserem Land.“ LZÄKB und KZVLB haben deshalb die Landesregierung aufgefordert: „Geben Sie der MHB wie vereinbart mindestens die 6,6 Millionen Euro Unterstützung!“ Eine Reduzierung der Mittel würde nicht nur die Qualität der Lehre an der MHB, sondern auch den Betrieb der Hochschule an sich gefährden. Brandenburg stehe schon jetzt vor großen Herausforderungen in der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung, sowohl in den ländlichen Regionen wie inzwischen auch in der kreisfreien Stadt Cottbus. Am 28. April traf sich der zuständige Ausschuss im Potsdamer Landtag und beriet über den Haushalt, vor der Tür protestierten die Studierenden gegen die Sparpläne – breite Unterstützung erhielten sie von den zahnärztlichen Körperschaften und auch von anderen Politikern. „Durch den Wegfall dieser Mittel wird die Entwicklung der Hochschule gefährdet. In den nächsten Jahren würden hunderte Ärzte ausgebildet, die dann Brandenburgerinnen Die MHB Brandenburg bangt um ihre Fördergelder. Foto:MHB zm115 Nr. 10, 16.05.2025, (818)

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