Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 10

zm115 Nr. 10, 16.05.2025, (820) 26 | POLITIK aus. Auch Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke (SPD) zitierte in ihrer Rede zur Immatrikulationsfeier am 4. April in Neuruppin Ministerpräsident Woidke, der die Bedeutung einer guten Gesundheitsversorgung im ganzen Land betont und die MHB als „ein anderes Brandenburger Erfolgsmodell“ bezeichnet hatte, das weiterhin unterstützt werden solle. Liedtke fragt kritisch: „Wie passt das zu den Ankündigungen aus dem Finanzministerium, bei den Mitteln für die Hochschule zu sparen?“ Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) warb laut tagesschau indes für Verständnis: „Das ist keine Kürzung, sondern das ist das Auslaufen einer befristeten Finanzierung.“ Bisher habe es 1,6 Millionen Euro für dauerhafte Förderung und fünf Millionen Euro für die Zeit der Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat gegeben. Obwohl die Akkreditierung nun vollzogen sei, solle die Hochschule dauerhaft fünf Millionen Euro erhalten. Die SPD-Landtagsfraktion hat nun offenbar eine mögliche Rücknahme in Aussicht gestellt. Jetzt ist der Landtag am Zug, der laut Sitzungskalender das nächste Mal vom 21. bis zum 23. Mai zusammenkommt. mg, ck BIS ZU 50 UNI-STELLEN STEHEN AUF DEM SPIEL Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) wurde 2014 als gemeinnützige, staatlich anerkannte, aber überwiegend nicht staatlich finanzierte Universität gegründet. Das Land unterstützt die MHB seit 2020 mit 5 Millionen Euro Projektförderung für die Forschung, sowie 1,6 Millionen Euro im Rahmen der Fakultät für Gesundheitswissenschaften (FGW). Befragungen der MHB zufolge wollen etwa zwei Drittel der Absolventen nach Beendigung des Studiums im Land Brandenburg bleiben. Seit 2024 werden an der MHB außerdem die ersten und absehbar einzigen angehenden Zahnärztinnen und Zahnärzte ausgebildet. Der Senat der MHB gab bekannt, er habe „mit großer Besorgnis die Berichte wahrgenommen, dass die Mittel für die MHB bereits in diesem Jahr von 6,6 Millionen auf 5 Millionen Euro gekürzt werden sollen“. Diese Maßnahme bedrohe die Zukunft der MHB und damit unmittelbar die Gesundheitsversorgung, insbesondere im Norden des Landes Brandenburgs. Eine Reduzierung der Gelder um 1,6 Millionen Euro pro Jahr würde konkret die Finanzierung von bis zu 50 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefährden. Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke sucht das Gespräch mit dem AStA-Vorsitzenden Jan Auswitz, der die Protestaktion organisiert hatte. KZV-Chef Dr. Eberhard Steglich hob hervor, wie sehr die Zahnärzte in Brandenburg den Nachwuchs herbeisehnen. Luca Dittrich studiert im 4. Semester Zahnmedizin und sagte im Namen aller „Zahnis“, dass sie gern für Brandenburg da sein wollen, aber die Unterstützung des Landes benötigten. Foto: Jana Zadow-Dorr Foto: KZVLB Foto: Jana Zadow-Dorr

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