16 | ZAHNMEDIZIN DMS • 6 IM DETAIL – TEIL 4: HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN Die enge Verbindung von Mund und Körper A. Rainer Jordan Im vierten Teil unserer Reihe zur Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6) geht es um die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders im Blick waren dabei die jüngeren Seniorinnen und Senioren. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen und umfassen koronare Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Herzinsuffizienz. Sie entstehen häufig durch atherosklerotische Veränderungen der Blutgefäße, bei denen sich Plaques aus Fett, Cholesterin und anderen Substanzen an den Gefäßwänden ablagern. Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rauchen, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Auch genetische Prädispositionen spielen eine Rolle. Sozialer Gradient Die wissenschaftliche Evidenz belegt einen klaren Zusammenhang zwischen sozialer Schicht und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien zeigen, dass Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status ein signifikant höheres Risiko haben, diese Krankheiten zu bekommen oder daran zu versterben. So ergab die Mainzer Gutenberg-Gesundheitsstudie, dass Menschen mit niedrigem Sozialstatus über einen Zeitraum von zehn Jahren ein um 68 Prozent höheres Risiko für neu auftretende Erkrankungen und eine um 86 Prozent höhere Gesamtsterblichkeit aufwiesen. Besonders auffällig ist, dass nicht nur das Einkommen, sondern vor allem das Bildungsniveau und die berufliche Stellung entscheidend sind. Diese sozialen Unterschiede in der Gesundheit sind aber nicht allein durch ungesunde Lebensgewohnheiten erklärbar. zm115 Nr. 11, 01.06.2025, (902) Foto: IDZ (Stand: 18.3.2025) Prof. Dr. med. dent. A. Rainer Jordan, MSc Wissenschaftlicher Direktor Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) Universitätsstr. 73, 50931 Köln Foto: IDZ
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