Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 11

zm115 Nr. 11, 01.06.2025, (938) 52 | PRAXIS sind weitere Investitionen für Modernisierungen, medizinisch-technische Geräte, Praxiseinrichtungen und EDVAusstattung zu stemmen. Die Analyse zeigt, dass in Mittelstädten höhere Kaufpreise und Investitionsvolumina zu verzeichnen sind als in Kleinstädten oder in ländlichen Gemeinden. In Mittelstädten liegt der Kaufpreis im Durchschnitt bei 258.000 Euro, während er in Kleinstädten 229.000 Euro beträgt. Die BAG-Übernahme, bei der zwei oder mehr Gründer eine bereits bestehende Praxis kaufen, stellt die zweithäufigste Form der Existenzgründung dar (15 Prozent im Jahr 2023). Der anteilige Kaufpreis einer BAG-Übernahme betrug 261.000 Euro, was einen kräftigen Anstieg von 104 Prozent im Vergleich zu 2019 darstellt. Die Praxisinvestitionen insgesamt summieren sich auf 388.000 Euro, etwa 67 Prozent des Investitionsvolumens entfielen dabei auf den Kaufpreis. Der BAG-Einstieg, bei dem ein neues Mitglied in eine bestehende Praxis eintritt, die damit zu einer BAG wird, ist 2023 die dritthäufigste Form der Existenzgründung (11 Prozent). Bei einem BAG-Einstieg zahlt der neue Inhaber einen Anteil für den Einstieg in die Praxis. Das Investitionsvolumen für einen BAG-Einstieg lag im Jahr 2023 bei durchschnittlich 402.000 Euro, das ist ein Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Kaufpreis für einen BAG-Einstieg betrug im Durchschnitt 322.000 Euro, was 80 Prozent der gesamten Investitionen ausmachte. Neugründungen: selten und kostenintensiv Bei den Einzelpraxisneugründungen war in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung zu erkennen: 2023 lag das durchschnittliche Investitionsvolumen für eine Einzelpraxisneugründung bei 770.000 Euro, was einer Steigerung von 56 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Dabei stiegen die Kosten für medizinischtechnische Geräte und für die Modernisierung der Praxisräume rasant. So entfielen 46 Prozent des gesamten Investitionsvolumens auf medizinischtechnische Geräte. Ursächlich für den stark gestiegenen Investitionsaufwand dürfte aber auch sein, dass bei der Praxisplanung häufig die Anstellung von weiteren Zahnärzten prospektiv eingeplant wurde. Die Neugründung einer BAG war im Jahr 2023 mit einem anteiligen Investitionsvolumen von durchschnittlich 616.000 Euro deutlich günstiger als eine Einzelpraxisneugründung. Die Daten des InvestMonitors verdeutlichen, dass das durchschnittliche Investitionsvolumen je nach Praxisform und -größe erheblich variieren kann (Abbildung 3). Neugründungen von Einzelpraxen sind in der Regel teurer als die Gründung einer BAG, wobei der Trend zu größeren Praxen und der Anstellung von Zahnärzten in Einzelpraxen das Investitionsvolumen erheblich erhöht hat. Dynamische Entwicklung Die Analyse zeigt, dass die Investitionsvolumina von zahnärztlichen Niederlassungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Das betrifft im Grunde alle betrachteten Praxisformen, wobei jedoch vor allem die Zuwachsraten bei den Einzelpraxisneugründungen ins Auge fallen. Aber auch bei Praxisübernahmen sind steigende Kaufpreise zu beobachten. Der Markt ist und bleibt äußerst dynamisch. „ Zum Investmonitor: https://www.idz.institute/ publikationen/onlinejournal-zahnmedizin-forschung-undversorgung/investitionen-bei-der-zahnaerztlichen-existenzgruendung-2023/ DER INVESTMONITOR ZAHNARZTPRAXIS Der Niederlassung in eigener Praxis geht üblicherweise eine intensive Planungsphase voraus. Um bei der Wahl des Standorts, der Praxisform, der Arbeitsschwerpunkte und vieler Praxischarakteristika eine rationale Entscheidung treffen zu können, benötigen niederlassungswillige Zahnärztinnen und Zahnärzte verlässliche und transparente Informationen zum Umfang und zur Struktur der zahnärztlichen Investitionen. Der InvestMonitor Zahnarztpraxis ist ein Kooperationsprojekt des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) und der Deutschen Apotheker- und Ärztebank und bietet mit seinen detaillierten empirischen Daten eine solche fundierte Basis. Datenbasis sind die von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank protokollierten Finanzierungen zahnärztlicher Existenzgründungen. Inhaltlich und optisch grundlegend überarbeitet soll der InvestMonitor künftig wieder jährlich erscheinen und für Transparenz sorgen. Abb. 3: Investitionsvolumina verschiedener Existenzgründungsoptionen Foto: IDZ

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