ZAHNMEDIZIN | 55 multiplen Myeloms mit osteolytischen Läsionen, die als scharf abgegrenzte, dunkle Bereiche innerhalb des normalerweise dichteren Knochens sichtbar werden, zeigte sich nicht [Heimes & Kämmerer, 2022]. Stattdessen ist keine Knochenarrosion erkennbar, wie sie bei einem multiplen Myelom auftreten kann. Die CT-Aufnahme zeigt lediglich die klinisch sichtbare Weichteilvermehrung im Bereich der Läsion, die zusätzlich auf eine mögliche Tumorausdehnung ins umliegende Gewebe hinweist. Nach der radiologischen und der klinischen Diagnostik wurde eine Probeexzision unter Lokalanästhesie durchgeführt. Die entnommene Gewebeprobe wurde zur histopathologischen Untersuchung ans zuständige pathologische Institut geschickt. So konnte die Diagnose multiples Myelom gestellt und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden (Abbildung 4). Therapie Das multiple Myelom erfordert eine komplexe, auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Behandlung. Anders als bei vielen Krebsarten steht nicht die chirurgische Entfernung des Tumors im Vordergrund, sondern eine Kombination aus medikamentösen Therapien, Immuntherapien und unterstützenden Maßnahmen. Diese zielen darauf ab, die Erkrankung unter Kontrolle zu bringen, die Sympt zu lindern und das Fortschreiten verlangsamen [Leitlinienprogra Onkologie, 2022]. Die Behandlung beginnt typisc weise mit einer Induktionsther bei der verschiedene Medikam kombiniert werden. Dazu zählen teasom-Hemmer wie Bortezomib das „Recyclingsystem“ der Krebsze blockieren, sowie Immunmodul toren wie Lenalidomid, die das Immunsystem gegen die Myelomzellen aktivieren. Sie werden meist mit entzündungshemmenden Glukokortikoiden wie Dexamethason kombiniert, um die Wirkung der anderen Medikamente zu verstärken [Moreau et al., 2021]. Besonders bewährt hat sich die Dreifachkombination VRd (Bortezomib, Lenalidomid, Dexamethason), die bei vielen Patienten zu einer deutlichen Rückbildung der Erkrankung führt. In den vergangenen Jahren haben zusätzliche Therapieoptionen wie der monoklonale Antikörper Daratumumab die Behandlungsergebnisse weiter verbessert, indem sie gezielt die Myelomzellen für das Immunsystem markieren [Soekojo und Chng, 2022]. Für jüngere Patienten in gutem Allgemeinzustand stellt die autologe Stammzelltransplantation nach der Induktionstherapie einen wichtigen Behandlungsschritt dar. Bei diesem zm115 Nr. 11, 01.06.2025, (941) Fotos: Universitätsmedizin Mainz Abb. 3: Die CT-Aufnahme in der koronaren (a) und der axialen Schicht (b) zeigt den Befund aufliegend auf der Mandibula. Es besteht der V.a. Knochenarrosion der angrenzenden leeren Alveole 47. Teils eingeschränkte Beurteilbarkeit bei Aufhärtungsartefakten. Es gab keinen eindeutigen Nachweis zervikaler Lymphknotenmetastasen. tome n zu amm cherrapie, mente Prob, die ellen las e di Abb. 4: Die Abbildung zeigt die entnommenen Gewebeproben, die zur weiteren histopathologischen Aufarbeitung ans zuständige pathologische Institut entsandt wurden. Der Befund wurde größtenteils entfernt, da er ein Okklusionshindernis darstellte. CME AUF ZM-ONLINE Rezidivierendes multiples Myelom mit oraler Manifestation Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK.
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