Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 11

zmSTARTER | 73 zm115 Nr. 11, 01.06.2025, (959) Nach den Plänen von Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sollen in Fulda ab 2029 Studierende in einer eigenen kommunal getragenen Zahnklinik das Bohren lernen. Das Interview mit ihm finden Sie auf zm-online unter https://bit.ly/wingenfeld oder via QR-Code. Foto: fottoo – stock.adobe.com angestellt. Fünf Zahnarztpraxen in der Region suchten einen Nachfolger, meldet die KZV. Sie erwartet, dass der Versorgungsgrad in den kommenden Jahren sinken wird. Im ersten Schritt werde nun ein Detailkonzept erarbeitet, damit die formelle Gründung und Akkreditierung als Universität noch 2025 auf den Weg gebracht werden kann, heißt es aus der Stadtverwaltung. Wingenfeld selbst bezeichnete seinen Zeitplan als „sportlich, aber nicht unrealistisch“. Er geht davon aus, dass es rund drei Jahre bis zum Beginn des tatsächlichen Studienbetriebs dauern wird. Gewerbeimmobilie in geschichtsträchtigem Areal Neben einer Unterstützung der Versorgung sieht Wingenfeld in der Zahnklinik neben den Studiengebühren außerdem einen maßgeblichen Faktor zur Finanzierung der Universität. Man wolle keinesfalls „ein dauerhaft mit Steuergeldern finanziertes, defizitäres Angebot schaffen“, verspricht er. Als möglicher Standort für Universität und Zahnklinik kommen Räume eines 2021 von der Stadt erworbenen Gewerbekomplexes in Betracht, heißt es in Medienberichten. Der Ort punkte nicht nur durch seine zentrale Lage, sondern auch durch seine Geschichtsträchtigkeit. In unmittelbarer Nähe befand sich demnach die vom damaligen Fuldaer Fürstabt Adolf von Dalberg gegründete Fuldaer Universität, an der zwischen 1734 und 1805 Humanmedizin, Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaften gelehrt wurden. „Es war schon immer der Anspruch der Verantwortlichen der Stadt, an diese Tradition anzuknüpfen“, sagte Wingenfeld der Fuldaer Zeitung. Auch eine Namensgebung, die Bezug zur damaligen Hochschule herstellt („DalbergUniversität“), sei denkbar. „Eine Hochschule, die das Studium der Zahnmedizin ermöglicht, nimmt nicht an der vertragszahnärztlichen Versorgung teil“, stellt die KZV indes klar – auch wenn eine Universitätszahnklinik „wichtige Impulse für eine hochqualifizierte Versorgung setzen“ könne und „das nicht nur in komplexen individuellen Behandlungsfällen“. Kann man die Absolventen zum Bleiben bewegen? Trotzdem gibt die KZV zu bedenken, dass die jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte nach Abschluss der universitären Ausbildung und Erlangung der Approbation „keineswegs an die Stadt oder die Region Fulda gebunden“ sein werden.VielmehrberuhedieHoffnung, sie zum Bleiben zu bewegen, lediglich auf Erfahrungswerten aus anderen Universitätsstädten. Doch auch ohne diese Gewissheit bewertet die KZV das Projekt positiv. Denn eine Erhöhung der Zahl der jährlichen Studienabschlüsse sei „ein wichtiges Instrument zur mittel- und langfristigen Sicherstellung einer flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung“. mg INTERVIEW

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