Vorschau Farrokh Bulsara wurde 1946 auf der Insel Sansibar als Sohn parsi-indischer Eltern geboren. Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte er in Indien, wo er seine Liebe zur Musik entdeckte. Später zog die Familie zurück nach Sansibar, musste 1964 nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft und einer gewaltsamen Revolution gegen den herrschenden Sultan aber flüchten. So kam Farrokh – mit profunden Klavierkenntnissen und dem Spitznamen „Freddie“ – ins London der 1960er-Jahre. Über verschiedene Stationen und nachdem er die Bedenken seiner Bandkollegen -– „Leadsänger? Mit diesen Zähnen?“ – ausgeräumt hatte, mauserte sich der musikbegabte, aber schüchterne Twen zum Frontmann der Glam-Rock-Band Queen, mit der er zur Ikone werden sollte. So unvergessen wie sein vier Oktaven umfassender Gesang war auch sein durch Hyperdontie gestaltetes Lächeln. In Mercurys Fall drängten Mesiodens die Frontzähne nach vorne, was zu einem imposanten Überbiss führte, den er ab den 1980er-Jahren mit einem Schnauzbart zu kaschieren versuchte. Obwohl er das Geld dafür gehabt hätte, ließ der Sänger die Fehlstellung nie korrigieren. Weshalb blieb unklar. Verschiedene Biografen argumentierten, Mercury habe befürchtet, dass die Extraktion der vier überzähligen Schneidezähne im Oberkiefer seine Stimme negativ beeinflussen könne. Vielleicht war auch die Angst vor dem Eingriff selbst das größte Hemmnis. Denn tatsächlich beeinträchtigten die vorstehenden Zähne lange das Selbstbewusstsein des Superstars. Als Kind sei er oft gehänselt worden, heißt es. Als Mercury Ende 1991 im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen seiner Aids-Erkrankung verstarb, waren seine Zähne längst zum Markenzeichen seiner Musikkarriere geworden, die 22 Jahre zuvor begonnen hatte. Über einen Studienkollegen hatte er damals einen Aushilfsjob als Roadie bei einer Band ergattert, die er bei Live-Konzerten begleitete und zu deren Bühnenauftritten und Erscheinungsbild beriet. Der Name der Band: Smile. mg THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – zm 12 ERSCHEINT AM 16. JUNI 2025 PRAXIS Das Märchen von den zu hohen Personalkosten Effizienz steigern statt Mitarbeiterstunden verringern ZAHNMEDIZIN Der besondere Fall mit CME Navigationsgestützte Fremdkörperentfernung aus der Kieferhöhle zm115 Nr. 11, 01.06.2025, (980) „Not with those teeth, buddy“ 94 | ZU GUTER LETZT Fotos: ppicture-alliance/ dpa | DB, diez-artwork – stock.adobe.com, Tröltzsch & Tröltzsch
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=