Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 12

ZAHNMEDIZIN | 51 zm115 Nr. 12, 16.06.2025, (1029) MKG-CHIRURGIE Patientenspezifische biokeramische Implantate zur Augmentation der Le-Fort-I-Zone Simon Bigus, Maximilian Metter, Max Heiland, Tobias Ebker, MHBA Eine suffiziente Ossifikation auf der Le-Fort-I-Ebene bleibt bei Umstellungsosteotomien, insbesondere bei größeren Verlagerungsstrecken, eine klinisch anspruchsvolle Aufgabe. In einem kürzlich behandelten Fall wurde erstmals für diese Indikation ein biokeramisches Implantat aus Hydroxylapatit klinisch angewendet. Ein 35-jähriger Patient stellte sich mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) in der Ambulanz der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Charité vor. Bei ihm war 2018 ein schweres OSAS diagnostiziert worden (ApnoeHypopnoe-Index [AHI] von 60/h). Er klagte über eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, die sich negativ auf sein Berufs- und Privatleben auswirkten. Bei Intoleranz gegenüber einer CPAP-Maske stellte sich der Patient mit dem Wunsch einer definitiven, kausalen Therapie vor. Im klinischen Befund zeigten sich eine Klasse-III-Verzahnung mit retralem Zwangsbiss sowie das Fehlen der Zähne 12, 22, 34 und 44 (Abbildung 1). Es wurde eine vollständig virtuelle Planung der Rotation-AdvancementOperation durchgeführt, bei der Oberund Unterkiefer um 10 mm nach vorne verlagert wurden, um die pharyngealen Atemwege zu erweitern. Planung und chirurgisches Vorgehen Mithilfe einer computergestützten Simulation wurden die dreidimensionale Bewegung sowie die finale skelettale Position der Maxilla und der Mandibula festgelegt – mit dem Ziel einer skelettalen Klasse-I-Okklusion. Für den präzisen operativen Transfer wurden ein CAD/CAM-„Surgical Guide“ und patientenspezifische 3D-gedruckte Titanplatten gefertigt. Abb. 1: Präoperativer klinischer intraoraler Befund Foto: Franz Hafner ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=