Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

16 | ZAHNMEDIZIN BARMER ZAHNREPORT Haltbarkeit von Füllungen nimmt zu Seit Jahren steigt in Deutschland die Liegedauer von Füllungen: So hielten laut aktuellem BARMER Zahnreport die Hälfte der großen Seitenzahnfüllungen aus dem Jahr 2010 mindestens 6,5 Jahre, während es bei den Füllungen aus dem Jahr 2015 bereits mindestens 7,2 Jahre waren – allerdings werden erhebliche regionale Unterschiede deutlich. Die Haltbarkeit von Zahnfüllungen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Das deutet auf eine sich weiter verbessernde Mundgesundheit hin. Diese Entwicklung sollte auch nach dem Verbot von Zahnamalgam zu Jahresbeginn künftig verstetigt werden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. med. Christoph Straub anlässlich der Vorstellung des Reports. Insbesondere die Haltbarkeit des Füllungswerkstoffs Amalgam sei ein Vorteil gewesen, der für Patientinnen und Patienten auch bei Amalgam-Alternativen möglichst dauerhaft erhalten bleiben solle. Im Interesse der Versicherten müsse eine hochwertige zuzahlungsfreie Füllungsversorgung weiterhin vollumfänglich gewährleistet sein. Wie sich das besagte Verbot auf die künftige Füllungstherapie auswirke, lasse sich mit den vorliegenden Daten derzeit aber noch nicht absehen. Bei alternativen Füllungswerkstoffen müsse jedoch maximale Transparenz herrschen, wie gut sie sich als Ersatzmaterialien für Amalgam bewährten. Straub: „Um diese Transparenz bei der Haltbarkeit weiter zu gewährleisten, wird unbedingt eine Kennzeichnungspflicht für zuzahlungsfreie Füllungen benötigt, wie sie früher für Amalgam gegolten hat.“ Den Daten der BARMER zufolge gibt es je nach Region jedoch deutliche Unterschiede bei der Liegedauer von Füllungen: Spitzenreiter im regionalen Vergleich ist BadenWürttemberg, Schlusslicht Sachsen-Anhalt. So befinden sich in Baden-Württemberg nach zehn Jahren rund 42 Prozent der großen Seitenzahnfüllungen noch im Mund, während es in Sachsen-Anhalt rund 18 Prozent sind. Der Bundesschnitt bei der Haltbarkeit beträgt etwa 34 Prozent. Regionale Unterschiede bei Liegedauer von Füllungen Regionale Unterschiede bei der Haltbarkeit von Füllungen stehen laut Zahnreport vermutlich weniger mit der Behandlungsqualität, sondern vielmehr mit verschiedenen Therapieansätzen in Praxen sowie sozialen und finanziellen Faktoren in Verbindung. Auch besteht ein Zusammenhang zwischen kürzeren Liegedauern und sozialen Herausforderungen in einer Region. So weisen umgekehrt Baden-Württemberg und Bayern einen vergleichsweise geringen Grad an Benachteiligung auf Basis von Bildung, Beschäftigung und Einkommen auf. zm115 Nr. 13, 01.07.2025, (1090) Nachhaltigkeit der Füllungstherapie 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Jahre nach der neuen Füllung Anteile von Zähnen nach neu gelegter Füllung mit Folgebehandlungen wie weitere Füllungen, Kronen oder Extraktionen, Angaben in Prozent Nach einer Füllung wird innerhalb von zehn Jahren die Hälfte der Zähne erneut invasiv behandelt. 56,3 54,4 52,1 49,6 46,9 43,8 40,5 36,7 32,4 27,5 21,8 15,2 8,4 DieGrafik zeigt, dass zehn Jahre nach einer Füllungstherapie die Hälfte der Zähne erneut eine invasive Behandlung erhält. Foto: BARMER-Zahnreport 2025

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