Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 13

zm115 Nr. 13, 01.07.2025, (1116) 42 | ZAHNMEDIZIN handlung der Parodontitis in den Stadien I–III [Sanz, Herrera et al., 2020; DG PARO/DGZMK, 2021] in Kombination mit der restaurativen Rehabilitation der verlorenen Funktion erfordert. Nach Abschluss der aktiven Behandlung ist die unterstützende Parodontaltherapie eine entscheidende Komponente für den langfristigen Erfolg. Wie relevant ist Zahnerhalt? Bei der Langzeitbehandlung von Parodontitis im Stadium IV bietet der Erhalt des natürlichen Gebisses mit einer adäquaten Therapie, wann immer dies möglich ist, einen strategischen Vorteil, da er den Zeitpunkt für implantatbasierte Optionen hinauszögert und deren erforderliche Lebensdauer verkürzt. Die Option des Zahnerhalts muss zunächst in Betracht gezogen und Alternativen müssen für den jeweiligen Fall auf der Grundlage der Prognose des Falles und des einzelnen Zahnes, der technischen Machbarkeit, der Patientenpräferenz und im Idealfall von Kosten-NutzenÜberlegungen begründet werden. Wie wichtig ist der Erhalt der Integrität einer Zahnreihe? In Fällen mit einem intakten Zahnbogen (keine fehlenden Zähne außer im Molarenbereich) bietet die Möglichkeit, alle Zähne zu erhalten und somit die Notwendigkeit eines Zahnersatzes durch eine parodontale (und/ oder restaurative) Behandlung zu vermeiden, einen strategischen Vorteil. Dies kann die Behandlung vereinfachen und die Kosten senken. Eine sorgfältige Diagnose der Möglichkeit, „hoffnungslose“ oder stark beeinträchtigte Zähne durch eine fortgeschrittene Parodontaltherapie zu erhalten, sollte in Kombination mit der Behandlung der Hypermobilität und/oder der Berücksichtigung von Patientenpräferenzen durchgeführt werden, bevor in solchen Fällen entschieden wird, Zähne zu extrahieren. Kann die Akzeptanz des Zahnerhalts durch einfache Maßnahmen verbessert werden? In vielen Fällen von Parodontitis im Stadium IV beeinträchtigen die ästhetischen, phonetischen und funktionellen Folgen des parodontalen Abbaus das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten erheblich. Doch bereits einfache Ansätze wie die Verwendung von Gingivaepithesen (individuell angefertigte herausnehmbare Silikonmasken zum Ersatz fehlender Gingiva, beispielsweise bei fehlenden Papillen oder bei der Korrektur ungleichmäßiger Zahnfleischränder) und/oder direkte/ indirekte adhäsive Restaurationen, die den Zähnen neue Form geben (und manchmal einen Schienungseffekt bieten), können die Lebensqualität der Patienten und die Akzeptanz der Parodontalbehandlung erhöhen. n ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. AN DER LEITLINIE BETEILIGTE FACHGESELLSCHAFTEN UND INSTITUTIONEN Federführende Fachgesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO), Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn- , Mund- und Kieferbereich (DGI), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) Beteiligung weiterer AWMF-Fachgesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK), Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG), Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) Beteiligung weiterer Fachgesellschaften/Organisationen: Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung in der DGZMK (AfG), Arbeitsgemeinschaft für Oral- und Kieferchirurgie der DGZMK (AGOKi), Interdisziplinärer Arbeitskreis Oralpathologie und Oralmedizin, (AKOPOM), Arbeitskreis Psychologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde der DGZMK (AKPP), Arbeitskreis Wissenschaft der DGMKG (AKWi), Berliner Gesellschaft für Parodontologie (BG PARO), Berufsverband Deutscher Dentalhygienikerinnen (BDDH), Berufsverband der Fachzahnärzte und Spezialisten für Parodontologie, (BFSP), Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa, (BDIZ EDI), Berufsverband Deutscher Oralchirurgen (BDO), Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BZÖG), Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG), Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ), Deutsche Gesellschaft für ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ), Deutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker/-innen (DGDH), Deutsche Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL), Deutsche Gesellschaft für Orale Epidemiologie und Versorgungsforschung (DGoEV), Deutsche Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI), Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM), Deutsche Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung, (DGR²Z), Deutsche Gesellschaft für Umwelt-ZahnMedizin (DEGUZ), Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI), Friedrich-Louis-HesseGesellschaft Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Leipzig (FLHG für ZMK-Heilkunde), Freier Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde (GPZ), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Neue Arbeitsgruppe Parodontologie (NAgP), NEUE GRUPPE – Wissenschaftliche Vereinigung von Zahnärzten, Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH), Verband medizinischer Fachberufe, Referat Zahnmedizinische Fachangestellte (VMF), Westfälische Gesellschaft für ZMKHeilkunde (WGZMK).

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