POLITIK | 15 abstrakte Kritik auf konkrete Maßnahmen herunterzubrechen. BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz erklärte, dass der Berufsstand in Deutschland sehr gut aufgestellt sei und genau die Ziele verfolge, die die Gesundheitspolitik erwartet, aber seine Sorge sei, dass demnächst „der große Rasenmäher kommt“, der alles kürzt. Bei der Umstellung auf Prävention könne man viel von der Zahnmedizin lernen, allerdings werde dies nicht so schnell gehen, wie viele hoffen. Die Zahnmedizin habe dafür 35 Jahre gebraucht, dämpfte Benz zu große Erwartungen. Der stellvertretende Vorsitzende der KZV Berlin, Dr. Andreas Hessberger, erklärte dass die Berliner Situation der zahnärztlichen Versorgung eine besondere sei. Einerseits gebe es eine Bewegung vom Stadtrand hin ins Zentrum, gleichzeitig kämen neue Zahnärztinnen und Zahnärzte hinzu. Dieser Zuwachs sei aber auch erforderlich, da die Stadt weiter wachse. „Wir können das Versorgungsniveau im Augenblick auf einem stabilen, guten Niveau sichern“, betonte Hessberger. Der KZV Berlin sei es zudem in den vergangenen Monaten gelungen, bei fast allen gesetzlichen Krankenkassen das für die zahnmedizinische Behandlung zur Verfügung stehende Budget deutlich zu erhöhen. „Damit ist die vollständige Finanzierung aufwendiger Behandlungen, wie eben zum Beispiel die Therapien in der Parodontologie, dauerhaft gesichert“, hob Hessberger hervor. Lösungen für den Praxisalltag Nach dem gesundheitspolitischen Teil stand bei „Dental Berlin“ die Zahnmedizin im Mittelpunkt. Insgesamt zwölf Fachvorträge mit anschließender Diskussion sollten wichtige Impulse, neues Wissen und konkrete Lösungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Herausforderungen im Praxisalltag mitgeben. Am Freitag befassten sich unter anderem Prof. Dr. Sebastian Paris mit dem Zahnerhalt bei älteren Patienten und Prof. Dr. Roland Frankenberger mit der Füllungstherapie nach dem Amalgamverbot. Prof. Dr. Henrik Dommisch stellte die zentralen Inhalte der neuen S3-Leitlinie zu Parodontitis Stadium IV vor. Lesen Sie dazu auch den Fortbildungsteil in dieser Ausgabe und in der zm 13/2025, der den neuesten Stand der Parodontitistherapie vorstellt. sr zm115 Nr. 14, 16.07.2025, (1181) Der Präsident der Berliner Zahnärztekammer, Dr. Karsten Heegewaldt, kritisierte in seiner Rede die behördlichen Praxisbegehungen. Foto: zm/sr CORRIGENDUM Im Artikel „Bundeszahnärztekammer fordert Sofortprogramm Bürokratieabbau“ in der zm 13/2025 hat sich auf S. 21 am Anfang des dritten Absatzes ein Fehler eingeschlichen. Dort muss es korrekt heißen: „Auch die Einführung der ,Tagesabschlussdokumentation’ bei der Aufbereitung von Medizinprodukten in Zahnarztpraxen hält die BZÄK für dringend geboten.“ Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. (Die Redaktion)
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