ZAHNMEDIZIN | 27 Compare) zur Verfügung. Diese ermöglicht einen unmittelbaren Abgleich der eigenen Präparation mit der Masterpräparation der Kursleitung. Das System unterstützt ein selbstständiges, reflektiertes Lernen und ermöglicht grade in frühen Ausbildungsphasen eine objektive Selbsteinschätzung. Vollständig digitaler Workflow Ein innovativer Baustein der Ausbildung ist der Einsatz des Simulationssystems „Dente“ (SIMtoCARE), mit dem Behandlungsabläufe virtuell trainiert werden können. Das System bietet haptisches Feedback, das dem Widerstand unterschiedlicher Gewebestrukturen (zum Beispiel Schmelz und Dentin) nachempfunden ist. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Schulung der Hand-Augen-Koordination sowie auf zahnerhaltenden (zum Beispiel Trepanation, Kariesexkavation) und prothetischen Maßnahmen. Präparationen lassen sich beliebig oft wiederholen, ein Echtzeitvergleich mit einer Referenzpräparation ist ohne vorherigen Intraoralscan möglich – besonders hilfreich für Anfängerinnen und Anfänger, die intensives Feedback benötigen. Eine hochgradig integrierte Medientechnik erweitert die Möglichkeiten der Lehre erheblich. Demonstrationen – ob phantom-, patienten- oder technikbezogen – können live in alle Praktikums- und Seminarräume sowie über Webstream auch extern übertragen werden. In den vier Simulationsetagen sorgen insgesamt fünf 83-ZollBildschirme pro Praktikumsraum für optimale Sichtbarkeit. Neben Präsentationen und Videoinhalten stehen vor allem Live-Demonstrationen im Fokus, die direkt mit den Studierenden besprochen und analysiert werden können – ein wesentlicher Schritt hin zu einer modernen, vernetzten und dialogorientierten Lehre. Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät und kommissarischer Vorstandsvorsitzender des UKB, sagt: „Mit dem neuen Lehrgebäude schaffen wir eine Infrastruktur, die Lehre und Forschung auf herausragende Weise miteinander verbindet. Es ist ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der zahnmedizinischen Ausbildung am Standort Bonn. Wir sind stolz darauf, mit diesem Lehrgebäude einen neuen Standard für die zahnmedizinische Ausbildung zu setzen – nicht nur in Bonn, sondern bundesweit und international.“ Ein besonderer Fokus des Neubaus liegt auf der Verbindung zwischen Geschichte und Zukunft: Während der Bauarbeiten wurde eine historische Bastionsmauer entdeckt, die nun dauerhaft dokumentiert und in das Lehrgebäudekonzept eingebettet ist. Für Prof. Helmut Stark, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des UKB, ein Symbol für die Verwurzelung in der Stadt Bonn: „Wir verbinden hier Tradition mit Innovation – ein Fundament, das unsere Studierenden täglich inspiriert.“ Live-Übertragung inklusive Webstream Neben barrierefreien Zugängen, begrünten Fassaden und zahlreichen Kommunikationszonen im Innen- und Außenbereich bietet der Neubau mehr als 150 Fahrradstellplätze und ein Studierendencafé. nl zm115 Nr. 14, 16.07.2025, (1193) Symbolische Schlüsselübergabe bei der Eröffnung des neuen Lehrgebäudes mit UKBVorstand und Mitarbeitern Fotos: Universitätsklinikum Bonn / A. Winkler Die Integration moderner Technologien ermöglicht eine praxisnahe Ausbildung. Im Saal Phantomsimulation II (Schwerpunkt Zahnerhaltung) werden an Sirona-Einheiten konservierende Maßnahmen durchgeführt. Hier verfügen die Einheiten sogar über einen Patientenstuhl, der zurzeit mit einem Phantomtorso bestückt ist. Der Raum der Phantomsimulation I (Schwerpunkt Prothetik) ist mit modernen Planmeca-Einheiten ausgestattet. In diesem Raum finden 40 Studierende Platz zur Ausbildung am Phantom.
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