Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 14

34 | TITEL zm115 Nr. 14, 16.07.2025, (1200) Therapieoptionen aus Sicht der Kieferorthopädie Bei Nichtanlagen von bleibenden Zähnen, insbesondere im Bereich der Oberkiefer-Front, muss zunächst die Entscheidung getroffen werden, ob im individuellen Fall ein kieferorthopädischer Lückenschluss mit odontoplastischer Umgestaltung von Zähnen und Verkürzung der oberen Zahnreihe oder die Lückenöffnung für eine spätere prothetische oder implantat-prothetische Versorgung erfolgen soll. Dieser Prozess folgt einem Entscheidungsalgorithmus, der alle sonstigen dentalen und skelettalen Befunde umfassen muss. Eine exakte und angemessene kieferorthopädische Diagnostik ist obligat. Nachdifferenzialtherapeutischer Abwägung und Bewertung und unter Berücksichtigung des Wunsches der Patientin wird die Behandlungsstrategie interdisziplinär festgelegt. Aus kieferorthopädischer Sicht sind dabei „ generelle Parameter (skelettale Klasse, Overbite, Overjet, Alter, Wachstumsmuster, Phase der Gebissentwicklung, Lippenprofil, Lippenmorphologie und Lachlinie, funktionelle Befunde), „ lokale Parameter (Platzverhältnisse, sonstige Dentition, Frontzahninklination und -position, apikale Basis, Morphologie und Farbe der substituierend einzustellenden Zähne, Abstützungssituation im Gegenkiefer) „ und sekundäre Parameter (Mitarbeit, Mundhygiene, ökonomische Verhältnisse, Langzeitprognose, Patientenwunsch) mit Sorgfalt zu berücksichtigen, zu bewerten und abzuwägen. von Univ.-Prof. Dr. Dr. Peter Proff Abb. 5: Situation nach kieferorthopädischer Therapie: a) von frontal und b) im Oberkiefer von okklusal nach Mesialisierung von 13, 14 und 15 sowie 23, 24 und 25 und Lückenöffnung außerhalb der ästhetischen Zone mesial 16 und 26 a b Fotos: Peter Proff

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