52 | ZAHNMEDIZIN Bei der initialen Therapieplanung von Patienten mit Parodontitis Stadium IV Falltyp 3 ist eine umfangreiche, fachübergreifende Diagnostik erforderlich. Dazu gehören neben der alleinigen parodontalen Diagnostik die Bewertung der Kaufunktion, der Ästhetik und der Phonetik sowie die Bestimmung der (parodontalen) Einzelzahnprognosen, die Beachtung restaurativer Faktoren und letztendlich die Berücksichtigung der vom Risikoprofil abhängigen Gesamtprognose. Bei der Planung der prothetischen Versorgung dieser Patienten sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, darunter: (1) Die Ermittlung des Restaurationsbedarfs mit dem Ziel, den Umfang der prothetischen Behandlung zu begrenzen und dabei Komfort und Stabilität zu gewährleisten. (2) Der Bedarf an Interims-Zahnersatz. (3) Ein detaillierter Zeitplan für die provisorische und definitive Versorgung. (4) Die Notwendigkeit von Implantaten, einschließlich des optimalen Zeitpunkts für deren Implantation und Versorgung. Die endgültige restaurative Behandlung oder das Einbringen von Zahnimplantaten muss nach erfolgreichem Abschluss der Parodontalbehandlung und einer zusätzlichen konservierenden Behandlung der Pfeilerzähne erfolgen. Klinische Empfehlungen für zahnbegrenzte Lücken Wie effektiv ist die prothetische Rehabilitation bei Patienten mit Parodontitis im Stadium IV, bei denen ein Zahnerhalt möglich ist, mit einer oder mehreren zahnbegrenzten Lücken und ausreichender parodontaler Restunterstützung und Erhaltungswürdigkeit der verbleibenden Zähne? Die Beantwortung dieser Fragestellung erfolgt kompakt und übersichtlich in den Empfehlungen R9.1 bis R9.4 sowie den Abbildungen 1 bis 5. FORTBILDUNG ZUR S3-LEITLINIE „DIE BEHANDLUNG VON PARODONTITIS – STADIUM IV“ Falltyp 3: Teilrehabilitation auf Zähnen und Implantaten Stefan Wolfart, Christian Hammächer, Jamal M. Stein Der Falltyp 3 der Parodontitis im Stadium IV beschreibt Patientinnen und Patienten mit partieller Zahnlosigkeit, die ohne eine prothetische Rehabilitation des gesamten Zahnbogens versorgt werden können. Für die Therapie gibt es in der Leitlinie sieben Empfehlungen, die hier zusammen mit klinischen Beispielen vorgestellt werden. zm115 Nr. 14, 16.07.2025, (1218) Fotos: https://www.efp.org/fileadmin/uploads/efp/Documents/Other_publications/ Clinical_guidelines/Treatment-StageIVperiodontitis-CaseType-01_AAFF.pdf ZAHNERSATZ BEI ZAHNBEGRENZTEN LÜCKEN (1) Evidenz-basierte Empfehlung (R9.1) Empfehlungsgrad: Bei teilbezahnten ParodontitisPatienten im Stadium IV mit zahnbegrenzten Zahnlücken können verschiedene Optionen (namentlich zahngetragener festsitzender Zahnersatz, implantatgetragener festsitzender Zahnersatz, herausnehmbarer Zahnersatz oder keine prothetische Rehabilitation) erwogen werden. Konsensstärke: Starker Konsens Quelle: Leitlinie, [DG PARO/DGZMK 2025] Abb. 1: Behandlungsoptionen bei zahnbegrenzten Lücken mit parodontal erhaltbaren Zähnen ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.
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