ZAHNMEDIZIN | 55 Kombiniert zahn-implantatgetragene herausnehmbare Versorgungen Das Versorgungskonzept der zahn-implantatgetragenen herausnehmbaren Versorgungen ist in der europäischen Version der Leitlinie bisher unerwähnt und wurde erst bei der Anpassung an die deutsche Versorgungsrealität in der deutschen Version mit aufgenommen. Dieses Konzept begründet sich wie folgt: „In Abhängigkeit von der Anzahl und Verteilung der verbliebenen Zähne und insbesondere in Freiendsituationen unterliegen herausnehmbare Restaurationen dem Risiko von Komplikationen, wie z. B. einer Überlastung der verbliebenen Zähne sowie der Fraktur des Zahnersatzes. Hier kann die Kombination von Zähnen und Implantaten im Sinne einer Pfeilervermehrung zur Aufnahme von herausnehmbarem Zahnersatz in Betracht gezogen werden [Molinero-Mourelle et al., 2022; Mundt et al., 2023; Enkling et al., 2022]. Auch die Unterstützung von bereits vorhandenem zahngetragenem, herausnehmbarem Zahnersatz durch Implantate kann zur Verbesserung der Prothesenfunktion beitragen [Wolfart, 2013; Wolfart et al., 2016; Marotti et al., 2019]. Kombiniert zahn- und implantatgetragene herausnehmbare Prothesen können durch eine Reihe verschiedener Befestigungssysteme (zum Beispiel Doppelkronen wie Telezm115 Nr. 14, 16.07.2025, (1221) ZAHNERSATZ BEI FREIENDSITUATIONEN (3) Evidenz-basierte Empfehlung (R9.7) Empfehlungsgrad: Bei Parodontitis-Patienten im Stadium IV mit Freiendsituation, die zusätzlichen Zahnersatz benötigen, sollte ein implantatgetragener festsitzender Zahnersatz, bzw. ein herausnehmbarer zahn-/ implantatgetragener (siehe Empfehlung R9.5B) Zahnersatz erfolgen. Empfehlungsgrad: Falls Implantate nicht in Frage kommen, sollte herausnehmbarer Zahnersatz mit einem Gerüst auf Metallbasis gewählt werden. Konsensstärke: Starker Konsens Quelle: Leitlinie, [DG PARO/DGZMK 2025] 1995: Abschluss des Studiums der Zahnmedizin an der Philipps-Universität Marburg 1998: Promotion zum Dr. med. dent. 1993: Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes 1997: Arbeit in niedergelassener Praxis bei Köln 1998–2008: wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Kiel 2000: Ernennung zum Oberarzt 2001: Spezialist für Zahnärztliche Prothetik (Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) 2006: Abschluss Habilitation 2008: Berufung auf die W3Professur für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien an die Medizinische Fakultät der RWTH Aachen Prof. Dr. med. dent. Jamal M. Stein, M.Sc. Zahnärztliches Praxiszentrum für Implantologie, Parodontologie und Prothetik in Aachen, Schumacherstr. 14, 52062 Aachen und Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Universitätsklinikum RWTH Aachen Foto: privat Dr. med. dent. Christian Hammächer Zahnärztliches Praxiszentrum für Implantologie, Parodontologie und Prothetik in Aachen, Schumacherstr. 14, 52062 Aachen und Klinik für zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie, Universitätsklinikum RWTH Aachen Foto: privat Univ.-Prof. Dr. med. dent. Stefan Wolfart Klinik für zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie, Universitätsklinikum RWTH Aachen Foto: Bildarchiv DGI Abb. 8: Versorgungsmöglichkeiten bei verkürzter Zahnreihe
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