Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

ZAHNMEDIZIN | 25 Im Jahr 2024 war Clindamycin mit 21 Prozent das dritthäufigste Antibiotikum, das von Zahnärzten verschrieben wurde. In die Studie wurden Patienten einbezogen, die im Jahr 2024 mindestens ein Antibiotika-Rezept von einem Zahnarzt erhalten hatten (ATC-Code: J01). Laut den Studiendaten stellten Zahnärzte nach den Allgemeinmedizinern die zweitgrößte Gruppe der Antibiotika-Verschreiber. Die Zahnmedizin folgt nicht dem rückläufigen Trend Im Vergleich zu anderen medizinischen Fachgebieten werden in der Zahnmedizin weniger Antibiotika für Kinder, Jugendlich und junge Erwachsene verschrieben. Die Studienautoren führen die möglichen Ursachen wie folgt aus: „Der Unterschied könnte auf die deutschen Gesundheitsprogramme zur Prophylaxe bei Kindern und Jugendlichen zurückzuführen sein, die auf präventiven Maßnahmen wie regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen, Fluoridanwendungen und individuellen Prophylaxeprogrammen basieren, die allen Kindern im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung zur Verfügung stehen.“ Und weiter: „Darüber hinaus scheinen Komorbiditäten bei Kindern seltener aufzutreten, was ebenfalls zur geringeren Häufigkeit von Antibiotika-Verschreibungen in dieser Altersgruppe beitragen könnte.“ Der zahnmedizinische Antibiotikaeinsatz fokussiert sich vor allem auf Patienten mittleren und höheren Alters. Zahnpatienten, die Antibiotika verschrieben bekamen, waren durchschnittlich älter (49,8 Jahre) als die allgemeine AntibiotikaPatientenpopulation (44,7 Jahre). Hinzu kommt, dass die Antibiotikaverschreibungen in der Zahnmedizin innerhalb der letzten zehn Jahre zwar vorübergehend abgenommen haben (siehe Tabelle), aber dem rückläufigen Trend in den anderen medizinischen Fachgebieten nicht folgen. „Ein möglicher Faktor, der zu diesem Muster beiträgt, ist die steigende Lebenserwartung und der höhere Anteil älterer Menschen in der deutschen Bevölkerung. Da die Prävalenz von Parodontitis mit dem Alter zunimmt, könnte dadurch auch der Bedarf an begleitender Antibiotikatherapie während der Parodontitisbehandlung steigen“, schreiben die Studienautoren. Ihre Schlussfolgerungen: „Zahnärzte sind für einen erheblichen Anteil der Antibiotika-Verschreibungen in Deutschland verantwortlich.“ Der Anstieg der zahnärztlichen Antibiotikum-Verschreibungen, insbesondere die häufige Verschreibung von Clindamycin, unterstreiche die Notwendigkeit von Maßnahmen wie aktualisierten klinischen Leitlinien und Aufklärungskampagnen für Zahnärzte zu den mit dem Antibiotikum verbundenen Risiken und deren Minimierung. br Cirkel LL, Herrmann JM, Ringel C, Wöstmann B, Kostev K: Antibiotic Prescription in Dentistry: Trends, Patient Demographics, and Drug Preferences in Germany. Antibiotics (Basel). 2025 Jul 3;14(7):676. doi: 10.3390/antibiotics14070676. PMID: 40723979; PMCID: PMC12291895. zm115 Nr. 17, 01.09.2025, (1379) DAS PERFEKTE MATCH FÜR IHRE ZAHNARZTPRAXIS. Bei uns haben Sie die Wahl in Sachen Praxissoftware: Sie wünschen sich die vollständig digitale Cloudlösung oder bevorzugen Sie doch lieber die klassische Option der installierten Software vor Ort? Wir haben das perfekte Softwareangebot für Ihre Zahnarztpraxis. Entscheiden Sie sich entweder für CGMXDENT, unsere innovative Cloudsoftware, oder die maßgeschneiderte, serverbasierte Software CGM Z1.PRO. Jetzt informieren unddas perfekte Matchfür Ihre Zahnarztpraxis finden. LDM-698_DEN_0725_NME JETZT INFORMIEREN! >> cgm.com/dental-info *Serverlösung IHRE PRAXIS, IHRE WAHL – CLOUD ODER LOKAL*

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