Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

zm115 Nr. 17, 01.09.2025, (1384) 30 | ZAHNMEDIZIN Assistenzzahnärztinnen und -zahnärzte weitergegeben, die dann diese Technik weiter entwickelten. Jede Füllung wurde anonym ausgewertet Das dreitägige Programm startete am ersten Tag mit einer Einführung zu den Grundlagen der Goldhämmerfüllungstechnik durch Dr. David Thorburn. Die zwei weiteren Tage waren dann den praktischen Übungen vorbehalten. Nach einer Step-by-step-Präsentation und der Demonstration einer bukkalen Füllung am Phantomkopf konnten sich die Teilnehmer unter Anleitung in die Präparation, Verarbeitung und Politur des Goldes einarbeiten. Jede Füllung wurde fotografiert, um sie dann im Hörsaal anonym auszuwerten und Tipps zur Verbesserung zu geben. Dabei konnten Arbeiten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade parallel betreut werden, wovon nicht nur Anfänger, sondern auch fortgeschrittene Teilnehmer profitierten. Sie hatten ausreichend Zeit, um ausgedehntere Zahnhalsfüllungen explizit unter professioneller Anleitung am Phantom zu üben. br Die Universitätsmedizin in Greifswald ist zurzeit der einzige universitäre Standort, an dem Kurse zur Goldhämmerfüllung stattfinden, durchgeführt vom Verein zur Förderung der Zahnerhaltung in Greifswald e.V. – federführend ist Oberärztin Dr. Heike Steffen. Interessenten können sich bei ihr per E-Mail für die Teilnahme an einem Kurs vormerken lassen: hsteffen@unigreifswald.de. Für den dreitägigen Kurs wurden 21 Fortbildungspunkte vergeben. ZUR GOLDHÄMMERFÜLLUNG Die Goldhämmerfüllung ist eine einzeitige Versorgung, bei der hochreines Gold direkt in die speziell präparierte Kavität des Zahnes verdichtet wird. Aufgrund der einzigartigen Materialeigenschaften von Gold ist es bis heute eine sehr gute Möglichkeit, um zum Beispiel kleine nicht-okklusionstragende Primär- und Zahnhalsdefekte zu versorgen. Die Technik verzeiht keine Präparations- oder Verarbeitungsfehler, jedoch ist bei richtigem Vorgehen die Lebensdauer der Füllung unbegrenzt. Die Indikationsgebiete überschneiden sich mit denen von Komposit, so dass aus ökonomischen oder ästhetischen Gründen heute häufiger Komposit als Restaurationsmaterial gewählt wird. Allerdings ist Gold vor dem Hintergrund der Biokompatibilität definitiv überlegen. Daher hat sich Gold einen Platz im Bereich der Füllungswerkstoffe verdient und sollte den Patientinnen und Patienten auch zukünftig als ein biokompatibles und lange haltbares Material angeboten werden. Dr. Heike Steffen, Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie an der Universitätsmedizin Greifswald Klasse V-Füllung aus dem Kurs Okklusale Füllung aus dem Kurs Fotos: Heike Steffen

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