Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

PRAXIS | 41 Reflexionsübungen. „Aber mein Favorit ist einfach ein Brainstorming-Tool“, erzählt Wells. Ihrer Ansicht nach benötigen die Lernenden von heute andere Ansätze als frühere Generationen. „Bestimmte Kurse werden deshalb überarbeitet und stärker auf KI-Technologie umgestellt“, berichtet Wells. „Der Dozent wird KI nutzen, um die Aufgaben zu stellen, und die Studierenden werden KI nutzen, um die Aufgaben zu lösen.“ In diesem Zusammenhang empfiehlt sie den Einsatz von KI als intellektuellen Sparringspartner. Sie rät Dozenten, ihre Studierenden über relevante Kursthemen diskutieren zu lassen, während die KI mit gegensätzlichen Perspektiven kontert, um eine tiefere Auseinandersetzung mit Argumenten zu erzwingen. „KI kann ein großartiger Diskussionspartner sein“, sagt Wells. „Ich ermutige sogar dazu, mit der Seite zu diskutieren, die man nicht unterstützt.“ Sie hilft, Fragen zu beantworten, ohne die Antworten zu liefern. Wie das gelingen kann? Wells schildert ein Beispiel: Vor Kurzem sollten die Studierenden im vierten Studienjahr ihre Abschlussarbeit zum Thema „Professionalität in der Patientenversorgung“ schreiben. Konkret bestand ihre Aufgabe darin, ihre klinischen Erfahrungen aus der Perspektive ethischer Leitprinzipien zu reflektieren. Dies ließ jedoch Raum für oberflächliche Antworten: Einige Studierende betrachteten die Reflexion über das ethische Dilemma lediglich als „eine Aufgabe, die ich im Rahmen meines Abschlusses erledigen muss“. Ein KI-Interviewer führt die Studierenden nun durch die Konfrontation mit ihren klinischen Erfahrungen, stellt ihnen gezielt Fragen zu Entscheidungsfindung und Werten und gibt ihnen dann das Signal zum Schreiben. Die KI ermöglicht aussagekräftigere Selbsteinschätzungen, ohne den Aufsatz für die Studierenden zu schreiben. „Wir brauchten Beweise für eine tiefere Untersuchung der ethischen Dilemmata der Studierenden in Kliniken, und das KI-Interview bot die Gelegenheit, dies zu demonstrieren“, bilanziert Wells. Was zunächst wie eine oberflächliche Übung wirkte, wurde strategisch in eine echte Selbstprüfung umgewandelt. Das Ergebnis zeigt, wie KI kritisches Denken verbessern kann, ohne es zu ersetzen. Für Wells ist KI ein intellektueller Katalysator und keine akademische Abkürzung. Wells: „Idealerweise hilft sie den Studierenden, tiefergehende Fragen zu beantworten, ohne die Antworten zu liefern.“ ck zm115 Nr. 17, 01.09.2025, (1395) „Der Dozent wird KI nutzen, um die Aufgaben zu stellen, und die Studierenden werden KI nutzen, um die Aufgaben zu lösen.“ Uni-Lehrplanbeauftragte Prof. Carrie Wells Mehr Infos ESTELITE tokuyama-dental.eu ESTELITE Komposite der ESTELITE-Familie mit Sub-MicroPearl-Fillern überzeugen durch ihrenausgeprägten Chamäleoneffekt, brilliante Polierbarkeit undeiner hohen Abrasionsbeständigkeit. Die Quick-Polymerisation-Control Technology sorgt für die maximale Kontrolle bei jeder Restauration. Schnelle Aushärtungbei gleichzeitig langer Verarbeitungszeit. Natürliche Ästhetik trifft höchste Performance. Größen- und formkontrollierte sphärische Sub-Micro-Pearl-Filler (unten) im Vergleich zu herkommlich gestoßenen Partikeln. „Dank Chamäleoneffekt und langanhaltendem Glanz sehen Restaurationen mit ESTELITE nicht nur sofort gut aus – sie bleiben es auch.“ Dr. Erik-Jan Muts, Apeldoorn (NL)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=