Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 17

48 | GESELLSCHAFT MIT DEM DENTALMUSEUM DURCH 2025 – TEIL 15 „Wollen Sie die Kiste mit dem Polen-Feldzug sehen?“ Eine Armee an Exponaten lagert im Dentalmuseum – unaufbereitet und unkatalogisiert – noch in irgendwelchen Ecken in irgendeinem Raum in einem der vier Gebäude, umhüllt von einer Patina der Geschichte. Doch Museumsleiter Andreas Haesler weist den Weg. Ein wenig ehrfürchtig sieht man zu, wie er den noch nicht gehobenen Schatz hervorkramt und die Kiste öffnet … Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe (am 1. September 2025) ist es exakt 86 Jahre her, dass „seit 5.45 Uhr … zurückgeschossen“ wird. Der Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs hatte begonnen. Der deutsche Weg an die Front war dabei systematisch vorbereitet, gezielte jahrelange Aufrüstung samt eingeschädelter Ideologie. Kriegstüchtige Herrenmenschen greifen nach Lebensraum im Osten. So gerafft, so bekannt. Alles scheint im Vorfeld generalstabsmäßig derart durchorganisiert gewesen zu sein, dass man vorbereitet war, mit Beginn des Krieges die verwundeten deutschen Soldaten systematisch zu erfassen. Patientenakte, klinische Bilder, Röntgenaufnahmen, Therapiemaßnahmen. Krankenblatt um Krankenblatt, alle datiert auf die ersten Septembertage, zieht Haesler aus der Kiste. Darunter die Akte des hier abgebildeten, jungen Soldaten mit dem BESTOF DENTALES ERBE TEIL 15 Dienstgrad: Oberfunker, geboren am 5.5.1914 in Breslau, Diensteintritt: 3.11.1937, Bürgerlicher Beruf: Bäcker, verwundet am 5.9.1939 zm115 Nr. 17, 01.09.2025, (1402)

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