52 | ZAHNMEDIZIN gegebenenfalls mit Extrusion kann notwendig sein. Bei erhaltenem Fragment, intraalveolärem Verlauf der Fraktur und vitaler Pulpa ist keine Wurzelkanalbehandlung indiziert, eine engmaschige Nachkontrolle sollte jedoch gewährleistet sein. Bei devitaler Pulpa sollte die Wurzelkanalbehandlung des koronalen Fragments nur bis zum Frakturspalt erfolgen, da man davon ausgehen kann, dass der Pulpaanteil im apikalen Fragment vital bleibt [DGMKG und DGZMK, 2022; DiAngelis et al., 2012]. Bei Lockerung ist eine flexible Schienung bis zu zwölf Wochen indiziert [DGMKG und DGZMK, 2022]. Aufgrund der ausgeprägten Dislokation von Zahn 21 in Verbindung mit der Alveolarfortsatzfraktur wurde zunächst abgewartet und auf eine sofortige Obturation des Zahnes verzichtet. Diebetroffenen Zähne wurden im weiteren Verlauf engmaschig klinisch und radiologisch überwacht. -> Bei Dislokationen kann es durch die Schädigung der Parodontalligamentzellen und des Wurzelzements zu einer Exposition des Wurzeldentins kommen, was osteoklastische Aktivität und möglicherweise eine externe knöcherne Ersatzresorption begünstigt. Zwar ist das Risiko für die Entwicklung dieser Art von Resorption nach Dislokation deutlich geringer als nach Intrusionsverletzungen, dennoch muss dieser Aspekt während der Nachkontrollen beachtet werden [Clark und Levin, 2019; De Souza et al., 2020]. Ein zunehmend hellerer Klopfschall kann erste Hinweise auf eine beginnende knöcherne Ersatzresorption geben. zm115 Nr. 17, 01.09.2025, (1406) Abb. 5: A–E: restaurative Versorgung einer okklusalen Läsion an Zahn 16; F–J: Füllungstherapie einer mesial-okklusalen Läsion an Zahn 25 Abb. 4: Zahnmedizinischer 01-Befund, erstellt im Verlauf der Behandlung A C H E J D I F B G
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