Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

42 | PRAXIS zm115 Nr. 18, 16.09.2025, (1500) Hause. Die Azubis sind zur Abgabe verpflichtet, der Praxisinhaber muss den Bericht aber stets kontrollieren und abzeichnen. Ein Hinweis noch für die Schule beziehungsweise das Lernen für die Prüfung: Der Nachwuchs sollte sich nicht auf eine Künstliche Intelligenz verlassen. Im praktischen Teil der Prüfung bringt ihm das nämlich gar nichts. Gut vorbereitet sind die Prüfungen schaffbar. Wer sehr nervös ist, hat wahrscheinlich nicht gelernt. Was sind Warnsignale für die Ausbilder? Wo und wann sollten die Alarmglocken angehen? Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Desinteresse beispielsweise ein Warnsignal ist. Wenn sich der Azubi selbst die einfachsten Dinge nach Wochen immer noch nicht merken kann, darf einem das komisch vorkommen. Auch viele Fehlzeiten und Krankheitstage können ein Zeichen dafür sein, dass der Auszubildende unzufrieden ist oder etwas für ihn nicht passt. Da ein immer größerer Teil der neuen Auszubildenden einen Migrationshintergrund hat – in Berlin sind es inzwischen fast 80 Prozent – und dadurch sprachliche Schwierigkeiten bestehen, sollte diese Hürde zudem ernst genommen werden. Wie kann man damit umgehen? Bieten Sie von sich aus Sprachkurse oder Sprachförderung an. Für die anderen Aspekte gilt: Suchen Sie nach Möglichkeit das Gespräch, am besten mit dem gesamten Team. Der Ausbilder hat die Verpflichtung zu moderieren: Wo liegt das Problem und welche Lösungsansätze könnte es geben? Ist ein Wechsel des Ansprechpartners möglich? Wenn sich die Situation bereits so zugespitzt hat, dass dies nicht mehr möglich ist, können sich Praxen an uns Berater wenden. Die meisten Kammern haben einen Schlichtungsausschuss und sind somit eine Anlaufstelle für Ausbilder und Auszubildende. Ich höre mir in der Regel beide Seiten an und versuche dann als Mediatorin zu vermitteln. Wir sagen aber auch: Wenn sich die angespannte Situation nach rund einem Jahr nicht bessert oder auflöst, dann sollte man sich trennen. Denn dann wird es meistens auch nicht mehr besser. Auch aus Respekt vor den langjährigen Mitarbeitern, die nicht unter dem Neuling leiden sollen, wenn dieser offensichtlich doch nicht für die Ausbildung zur ZFA geeignet ist. Nicht zuletzt sind dann eventuell drei bis vier Jahre für sie oder ihn verschenkt. Das hat keine nachhaltige Perspektive für die Praxis. Am Ende geht es ums Team, das nicht mitleiden darf. Die Mitarbeiter sind voneinander abhängig. Das merken gerade kleinere Praxen. Das Gespräch führte Laura Langer. DAS SIND DIE DREI BESTEN AUSBILDUNGSPRAXEN IN BERLIN! Drei engagierte Praxen waren am Ende unter den Finalisten des Wettbewerbs um „Berlins beste Ausbildungspraxis 2025“. Was sie dafür qualifiziert hat? Zum Beispiel ein herausragender Team-Geist, Authentizität und Spaß an der Sache. Über den QR-Code geht es zum zm-Artikel. „Derzeit werden nahezu alle Bewerber eingestellt, weil die Mangelsituation auf dem Arbeitsmarkt die Praxen dazu zwingt“, berichtet die Expertin „Das bedeutet aber leider auch, dass es immer wieder Fälle gibt, in denen beide Seiten feststellen müssen, dass es nicht passt.“ Foto: Vadim - adobe.stock.com

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