Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

60 | GESELLSCHAFT MIT DENTAL ROOTS IN RUANDA Dankbarkeit war unser größter Motivator Friederike Matheis, Alina Küber Als junge Assistenzzahnärztinnen wollten wir Arbeitserfahrungen im Ausland sammeln. So flogen wir für fünf Wochen nach Ruanda und packten in verschiedenen zahnärztlichen (Universitäts-)Kliniken und Schulen mit an. Die Einblicke, die wir in das Ausbildungsniveau und die Bedingungen der zahnmedizinischen Lehre und Arbeit vor Ort gewinnen konnten, haben uns auf vielen Ebenen bereichert. Wir – Alina Küber aus Nürnberg und Friederike Matheis aus Neustadt an der Weinstraße – wollten nicht nur unsere fachlichen Fähigkeiten weiterentwickeln, sondern auch über den Tellerrand hinausschauen und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Deshalb schlossen wir uns der Organisation „Dental Roots – Raçines Dentaires Aktion Zahnwurzel e.V.“ für einen Hilfseinsatz in Ruanda, Ostafrika, an. Wir wurden Teil eines engagierten Teams und konnten zahlreichen geduldigen Patienten und fröhlichen Schulkindern helfen. Die Reise stellte sich am Ende somit nicht nur als berufliche Herausforderung heraus, sondern war auch eine kulturelle und emotionale Bereicherung. Dental Roots setzt sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung in Ruanda ein, sowohl was die Bereitstellung von Materialspenden als auch was die Weiterbildung und den Austausch von Fachkräften betrifft. Unsere Reise nach Ruanda war Teil dieses Programms. Zunächst reisten wir zehn Tage durch das Land mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern, das an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania grenzt. Die erfahrenen Vereinspräsidenten Dr. Franz-Josef Ratter und Dr. Jürgen Raven sowie vier weitere Organisationsmitglieder führten uns zu verschiedenen zahnärztlichen Kliniken und Schulen im „Land der 1000 Hügel“. Danach begannen die Arbeitseinsätze in drei verschiedenen Kliniken. Zwar wächst Ruandas Wirtschaft seit einigen Jahren, dennoch zählt das Land nach wie vor zu den ärmsten der Welt. Laut Human Development Index leben mehr als 56 Prozent der Menschen in extremer Armut und rund 35 Prozent gelten laut Welt-Hunger-Index als unterernährt. Die Trinkwasserversorgung ist insbesondere in ländlichen Regionen unzureichend. Zum Putzset gab es auch einen Fußball dazu Wir besuchten mehrere zahnmedizinische Einrichtungen, darunter die zahnmedizinische Fakultät der Universität Ruanda und das Centre Hospitalier Universitaire de Kigali. Diese Besuche verschafften uns einen Einblick in die Arbeit unserer ruandischen Kolleginnen und Kollegen und machten uns mit den Herausforderungen vertraut, mit denen sie täglich konfrontiert sind. Wirklich bewegend war für uns die Besuche an den Schulen am Kivusee im Grenzgebiet zum Ostkongo, wo wir den Kindern die Bedeutung der Zahnhygiene näherbrachten. Mit kindgerechten Erklärungen und praktischen Übungen versuchten wir den Schülerinnen und Schülern das Thema Prophylaxe verständlich zu erklären. Die obligatorischen Zahnputzsets waren heiß Wir waren beeindruckt und gerührt von der überwältigenden Willkommenskultur mit Gesang und Tanz an den Schulen. zm115 Nr. 18, 16.09.2025, (1518)

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