Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 18

68 | ZAHNMEDIZIN Basel, Schweiz) sowie die Übertragung der dreidimensional geplanten Implantationen in gedruckte Bohrschablonen und die Festlegung von Art und Zeitpunkt erforderlicher Augmentationen (Abbildung 5). Unter intravenöser Sedierung wurden Implantate im Ober- und Unterkiefer inseriert, kombiniert mit Sinusbodenelevation und vestibulären Augmentationen. Aufgrund unzureichender Knochenverhältnisse erfolgte an Regio 33 eine zweizeitige augmentative Maßnahme mit Schirmschrauben und Membran (Abbildung 6), gefolgt von der sekundären Implantation nach vier Monaten (Abbildung 7). Nach komplikationsfreiem Heilungsverlauf (Abbildung 8) erfolgte die Freilegung der Implantate, die Einsetzung von Gingivaformern und die Anpassung des Interimsersatzes (Abbildung 9). Wegen der dadurch anfallenden zusätzlichen Kosten verzichtete der Patient auf ein Langzeitprovisorium. Über Abutmenteinproben, Korrekturen der angestrebten Bisslage sowie Gerüst- und Rohbrandeinproben erfolgte die definitive Eingliederung der festsitzenden Versorgung auf den natürlichen Zähnen und den Implantaten. Zehn Monate nach Beginn des mehrzeitigen operativen Vorgehens konnte die komplexe interdisziplinäre Versorgung des Patienten der äußerst ungünstigen Zahn- und Bisssituation nahezu abgeschlossen und zur Zufriedenheit des Patienten finalisiert werden (Abbildung 10). Diskussion Die Nichtanlage bleibender Zähne stellt eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen dar, mit einer Gesamtprävalenz von etwa 5,5 Prozent in der Allgemeinbevölkerung [Polder et al., 2004]. Die Oligodontie, definiert als Nichtanlage von mindestens sechs bleibenden Zähnen, ist eine seltenere und schwerwiegendere Form mit einer Prävalenz von circa 0,14 Prozent [Castilho et al. 2023]. Frauen sind mit einem etwa 1,37-fach höheren Risiko betroffen alsMänzm115 Nr. 18, 16.09.2025, (1526) Abb. 9a-d: Implantatabformungen und Wax-up im Oberkiefer, individuelle Gingivaformer im Unterkiefer Fotos: Horst Popp CME AUF ZM-ONLINE Interdisziplinäre Rehabilitation eines Erwachsenen mit multipler Oligodontie Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. a a c d b

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