14 | POLITIK bestimmungen und darüber hinaus müssten Fachkräfte und Patienten im Umgang mit Akten und Daten geschult werden. Weiter fordert die FDI in ihrem Statement: „Um eine datengestützte medizinische Versorgung und Public Health zu vereinfachen, sollen elektronische Gesundheitsakten ein gemeinsames Datenmodell nutzen sowie Interoperabilität und Zugänglichkeit sicherstellen. Die zahnmedizinische Fachwelt soll Initiativen zur Standardisierung unterstützen und Normen wie Fast Health Interoperability Resources oder Digital Imaging Communications in Medicine befolgen und durchsetzen.“ Karies: Rolle von Fluorid und Silberdiaminfluorid Ein eigenes Policy Statement befasste sich mit der Bedeutung von Fluoriden in der Kariesprävention. „Der Weltverband der Zahnärzte FDI fordert nachdrücklich alle Länder auf, die Bedeutung einer überall verfügbaren Fluoridzahnpasta zur Bekämpfung der Dentalkaries sowie zur Verbesserung der Mundgesundheit und der Allgemeingesundheit anzuerkennen." An alle Regierungen, Berufsverbände, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft richtet das Statement den dringenden Appell, Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass die Bevölkerung den Nutzen des Zähneputzens mit einer fluoridierten Zahnpasta verstehen. In einem weiteren verabschiedeten Statement spricht sich die FDI für die Anwendung von Silberdiaminfluorid zur minimalinvasiven Behandlung von Karies aus. Insbesondere im Kontakt mit vulnerablen Patientengruppen wie kleinen Kindern, älteren Erwachsenen, Menschen mit Behinderungen oder in der zahnmedizinischen Versorgung in abgelegenen Regionen sei das Verfahren zu befürworten. Noma: Prävention und Aufklärung weiter unterstützen Noma ist eine nicht übertragbare nekrotisierende Erkrankung, die bei Kleinkindern auftreten kann, die in extremer Armut leben. Nach Angaben der FDI leiden daran weltweit 770.000 Menschen, jährlich kommen 140.000 weitere Krankheitsfälle hinzu. „Noma ist eine vermeidbare Krankheit“, heißt es in der von der Generalversammlung in Shanghai verabschiedeten Stellungnahme der FDI. Der Weltzahnärzteverband werde weiterhin Programme unterstützen, die sich für ein Zurückdrängen der Krankheit einsetzen. Zudem empfiehlt die FDI, dass alle Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialberufen – vor allem in häufig betroffenen Regionen – auf die große Bedeutung einer optimalen Mundhygiene und Ernährung für die Prävention von Noma hinweisen und entsprechende Aufklärungskampagnen durchführen. Werbung in der Zahnmedizin: Diese Regeln sollen gelten Egal, ob Flyer, Website oder Social Media: Aus Sicht der FDI-Delegierten sollte Werbung für zahnmedizinische Leistungen und Services festen ethischen Prinzipien folgen. Die Generalversammlung unterstreicht in ihrem Statement, dass Werbeaktionen die berufliche Integrität wahren und das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten unterstützen sollen. In diesem Sinne müssen werbliche Inhalte dem Prinzip des „Nicht-Schadens“ folgen, heißt es in der Stellungnahme. Informationen müssten wahrheitsgemäß und faktisch korrekt vermittelt werden. Zudem müssten alle relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Nicht akzeptabel seien beispielsweise „unklare, irreführende und betrügerische“ Inhalte oder Werbung, die „Vergleiche mit anderen Zahnärzten ziehen oder diese herabsetzen“. Die FDI-Delegierten halten fest: „Die nationalen Zahnärztekammern werden angehalten, ihre eigenen Vorschriften und Bestimmungen für Werbung in der Zahnmedizin zu erstellen, wenn solche Regelungen nicht bereits durch die nationalen Behörden erstellt wurden.“ World Oral Health Day 2026: Kampagnenfinale gestartet Vergangenes Jahr begann eine über drei Jahre angelegte Kampagne, mit der die FDI den „World Oral Health Day“ begleitet. Der Aktionstag findet seit 2013 immer am 20. März statt. Im Jahr zm115 Nr. 19, 01.10.2025, (1564) Brachten die Perspektive der deutschen Zahnärzteschaft in Shanghai ein (v.l.n.r.): BZÄK-Geschäftsführer Florian Lemor, der Vorsitzende der KZV Schleswig-Holstein Dr. Michael Diercks, BZÄKVizepräsident Konstantin von Laffert, die Präsidentin der Landeszahnärztekammer Hessen und EROGeneralsekretärin Dr. Doris Seiz, die Präsidentin der Landeszahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Tiede und der Vorsitzende der KZV Hessen Dr. Stephan Allroggen; hier zusammen mit dem neuen FDI-Präsidenten Prof. Dr. Nikolai Nikolai Sharkov aus Bulgarien (3. v.r.). Foto: BZÄK
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