66 | GESELLSCHAFT ZAHNMEDIZIN UND KATASTROPHENSCHUTZ Nach der Search-and-Rescue-Phase kommen wir Alexander Schafigh, Armin Reinartz Die Zahnmedizin spielte im Katastrophenschutz bislang eine eher untergeordnete Rolle. Das wollten wir ändern und haben als Dental Emergency Team (Dental EMT) in Kooperation mit ISAR Germany begonnen, die Versorgungslücke zu schließen. Zu unserem ersten Einsatz fuhren wir in die von Überschwemmungen zerstörten Gebiete in Polen. Während medizinische Notfallversorgung, chirurgische Akutmaßnahmen und auch psychosoziale Betreuung in etablierten Strukturen der Katastrophenhilfe fest verankert sind, blieb die zahnärztliche Versorgung bisher häufig unberücksichtigt. Dabei zeigen internationale Erfahrungen, dass ein erheblicher Teil der akuten Beschwerden in Krisensituationen zahnmedizinischer Natur ist. Wir können das von unseren zahlreichen Einsätzen als Dental EMT – beispielsweise im niedergebrannten Geflüchtetenlager „Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos oder an der ukrainisch-polnischen Grenze – bestätigen. Während klassische Searchand-Rescue-Teams ihre Arbeit nach der Akutphase beenden, bleiben medizinische und insbesondere zahnmedizinische Probleme oft bestehen. Ein Jahr nach dem Hochwasser zeigt sich noch ein deutliches Bild der Zerstörung: Eine schwere Flutkatastrophe im September 2024 hatte dort erhebliche Schäden verursacht und auch die medizinische und zahnmedizinische Infrastruktur nahezu komplett lahmgelegt. zm115 Nr. 19, 01.10.2025, (1616) Fotos: Dental EMT Zahnmedizinische Versorgung muss in Notfällen vorhanden sein: In Kooperation mit ISAR haben wir daher begonnen, diese Versorgungslücke zu schließen.
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