Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 20

ZAHNMEDIZIN | 55 Welche Entwicklungen hat die Implantologie seit den Anfängen genommen? Heutige Implantatformen und -oberflächen sehen deutlich anders aus als vor 40 Jahren, trotzdem sind wir auch heute nicht wahnsinnig erfolgreicher als damals. Vielleicht ist die Hardware – also all die heute auf die verschiedensten Anwendungsfälle ausdifferenzierten Implantattypen, -formen, -oberflächen – doch nicht ganz so entscheidend, wie gemeinhin angenommenwird. Heute wird auch bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren implantiert. Das Risiko gilt allgemein als gut kontrollierbar. Zu hinterfragen ist aber, ob sich die Ausweitung der Indikationen möglicherweise doch negativ auf die Überlebensraten ausgewirkt hat? Ganz sicher. Durch die Erweiterung der Indikationen ist man bewusst ins höhere Risiko gegangen. Allerdings sind auch bei Patienten mit höherem Risiko die Erfolgsraten immer noch sehr vielversprechend. Dennoch steigt natürlich mit der Zahl der Implantationen – vor einigen Jahren war von jährlich rund einer Million neuer Implantate in Deutschland die Rede – auch die Zahl der Misserfolge, was dann zunehmend in den Praxen sichtbar wird. Die in der Studie veröffentlichten Langfristdaten untermauern ja den ursprünglich als selbstverständlich gesetzten Anspruch, dass Implantate den natürlichen Zahn umfassend ersetzen und lebenslang in situ bleiben. Sollten wir das angesichts der guten Daten heute nicht wieder stärker kommunizieren? Ja, es ist sicher richtig, hier den Maßstab hochzuhalten und den qualitativen Anspruch an die Therapie mit Implantaten zu betonen. Es ist aber vermutlich unvermeidbar, dass eine Therapie, die sich rasant in die Versorgungsrealität ausgebreitet hat, angesichts der vielen neuen Behandler, Techniken und Hardware nicht immer die ursprünglichen Ansprüche einlösenkann. Aber wir haben in den letzten Dekaden auch viel dazugelernt und technisch aufgerüstet. Digitale Workflows, die OP-Planung und Bohrschablonen haben das Implantieren sicherer und vorhersagbarer gemacht. Und wir wissen heute, wie wichtig die Hygienefähigkeit und daran anknüpfend die Mitarbeit des Patienten für den langfristigen Erfolg der Therapie ist. Wenn wir dieses Wissen mit der Zeit flächendeckend in die Versorgungsrealität bekommen, wird das lebenslang in situ bleibende Implantat der Normalfall werden – da bin ich sehr optimistisch. Das Gespräch führte Benn Roolf. neoss.de Intelligent Simplicity EasyDigital Neoss GmbH | Im Mediapark 5b | 50670 Köln | T +49 221 96980 10 | E info@neoss.de Effizienter Behandlungsablauf mit digitalen Lösungen ohne versteckte Zusatzkosten NeoScan für die digitale Abformung inklusive Cloudspeicher für bis zu 200.000 Fälle NeoTell für die sekundenschnelle Messung der Implantatstabilität Neoss®EasyDigital Sie möchten einen Partner, mit dem Sie digital arbeiten, sowieZeit und Geld sparenkönnen?

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