POLITIK | 57 Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) beurteilt die Besetzungsverfahren für ärztliche Führungspositionen in ihrer Klinik als intransparent und kaum an objektiven Kriterien orientiert. Zudem geben 54 Prozent an, dass Führungspositionen „kaum oder gar nicht divers“ besetzt sind. In rund 400 Freitext-Antworten formulieren die Ärztinnen und Ärzte konkrete Vorschläge, wie Führung künftig diverser, gerechter und zukunftsfähiger gestaltet werden kann. Gefordert werden unter anderem bessere Personalführungskompetenzen in leitenden Positionen, gezielte Frauenförderung und Quoten für Frauen, die Möglichkeit von Teilzeitführung etwa in Form von Doppelspitzen sowie sachliche und nachvollziehbare Kriterien bei Stellenbesetzungen und Beförderungen. mg Zwischen dem 7. und dem 25. Juli nahmen rund 500 Ärztinnen und Ärzte an der Umfrage des MB Hamburg zu Machtstrukturen und Führungskultur in Hamburger Kliniken teil. Von den Befragten sind 62 Prozent Frauen. 36 Prozent der Befragten befinden sich aktuell in der fachärztlichen Weiterbildung, 31 Prozent arbeiten als Fachärztin oder Facharzt, weitere 22 Prozent als Oberärztin oder Oberarzt. zm115 Nr. 20, 16.10.2025, (1703) Haben Sie selbst schon Machtmissbrauch oder ungerechtfertigte Einflussnahme in der Klinik erlebt oder beobachtet? 0% 10% 20% 30% 40% 50% 51,05% 12,18% 0,63% 60% Ja, mehrfach Ja, vereinzelt Nein Möchte ich nicht angeben 36,13% Besonders erschreckend: 87 Prozent der Befragten gaben an, Machtmissbrauch oder ungerechtfertigte Einflussnahme in der Klinik erlebt oder beobachtet zu haben – 36 Prozent vereinzelt und 51 Prozent sogar mehrfach. „Wenn du planen solltest, ein Kind zu bekommen, geht es hier nicht für dich weiter!“ Freitextantwort zur Frage „Sind Ihnen in Ihrer ärztlichen Laufbahn schon einmal rassistische, sexistische oder andere sachfremde Kommentare begegnet?”
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=