Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

20 | POLITIK zm115 Nr. 21, 01.11.2025, (1770) WAHLEN: ÖTTL UND BONAVENTURA IM AMT BESTÄTIGT Bei Rahmen der Hauptversammlung bestätigten die Delegierten Öttl mit 109 von insgesamt 115 abgegebenen Stimmen im Amt. „Wir werden unsere Aufgaben konsequent weiterführen“, betonte er nach seiner Wiederwahl und der Wahl des gesamten Bundesvorstands. Stellvertretende Bundesvorsitzende wurde erneut Jeannine Bonaventura (Saarland). Der Bundesvorstand wird künftig mit sieben statt elf Mitgliedern arbeiten. Diese Reform hatte der Verband nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr aus Effizienz- und Kostengründen beschlossen. Außerdem will der FVDZ künftig mehr Frauen und mehr junge Zahnärztinnen und Zahnärzte in die Verbandsarbeit einbinden. In einer Pressekonferenz am 15. Oktober informierten Öttl und Bonaventura über die künftige Ausrichtung des Verbands und die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Über den QR-Code gelangen Sie zum Artikel auf zm-online. dächten nur noch in Vier-Jahres-Etappen. Deshalb rate er gerade jungen Menschen: „Wenn Sie Ideale bewahren und patientenzentriert arbeiten wollen, müssen Sie den Mumm haben, in einem Verband der Selbstverwaltung zu arbeiten.“ Die Selbstverwaltung bezeichnete Hecken als „Garant für Prävention und eine wohnortnahe Versorgung“. Anschließend vertiefte der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Christian Öttl auf dem Podium gemeinsam mit Hecken Fragen wie das Präventionsgesetz und notwendige Strukturveränderungen. Das Präventionsgesetz sei noch nie wirklich mit Leben erfüllt worden, monierte Hecken. Prävention sei nur möglich, wenn der Gesetzgeber den Kassen dafür eine bestimmte Summe für jeden Versicherten zusichere. Hecken schlug vor, Erlöse aus der Tabaksteuer für Prävention heranzuziehen. Eine Zuckersteuer hält er ebenfalls für sinnvoll. Thema waren auch Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Zahnarztpraxen in ländlichen Regionen. Dieses Problem müsse der Berufsstand in den Griff bekommen, sagte Hecken. Das gehe nur mit Anreizen und Werbung. Er habe etwas gegen Heuschrecken, bekannte Hecken und warnte, dass das Problem noch größer werde, falls die Niederlassung auf Länderebene geregelt wird. Öttl wies darauf hin, dass manche Praxisinhaber auch frühzeitig aus dem Beruf ausschieden, da sie zu zwei Dritteln mit Bürokratie beschäftigt seien. Verbesserungsbedarf sieht Hecken zudem noch bei der ePA: „Daran müssen wir weiter arbeiten.“ Ihn habe die „Brachialgewalt“ gestört, mit der diese eingeführt wurde. „Wenn die ePA funktionieren würde, könnte sie einen Mehrwert schaffen“, sagte er. Bislang sei sie jedoch lediglich eine PDF-Sammlung. Öttl versicherte, dass die Zahnärztinnen und Zahnärzte bereit seien, sich mit der E-Akte auseinanderzusetzen. „Dafür muss aber ein Produkt geschaffen werden, das funktioniert.“ Gefragt nach Effizienzreserven, wies Hecken darauf hin, dass der G-BA nicht das Recht habe, Leistungen aus dem Leistungskatalog der GKV zu streichen. Das sei ein Problem, das der Parlamentarische Staatssekretär Tino Sorge (CDU) lösen müsse. Aus seiner Sicht gebe es viele Fehlsteuerungen im Gesundheitssystem. „Solange wir uns solche Fehlsteuerungen leisten, haben wir noch viel Luft im System“, machte er deutlich. ao Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) gratulierte zum 70-jährigen Bestehen und würdigte den FVDZ als „starke Stimme und Impulsgeber für die Weiterentwicklung unserer zahnmedizinischen Versorgung“. Foto: FVDZ/Jörn Wolter

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