Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

46 | TITEL habituelle Okklusion „ statische Okklusion im Seitenzahnbereich an Prämolaren und Molaren, rechtsseitig fehlender statischer Kontakt15 „ Attritionen im Front- und im Seitenzahnbereich Die Achse-II-Diagnostik zeigte im Screening mit dem Fragebogen „Depression, Anxiety and Stress Scale“ (DASS) positive Befunde in den Dimensionen Depression, Angst und Stress. Es folgte die Durchführung einer aktuellen OPGradiologischen Diagnostik. Diese zeigte Opazitäten im Sinne von Füllungen an diversen Zähnen und einer Wurzelfüllung 36; weiterhin eine deutlich abgeflachte und dysmorphe Struktur des Condylus articularis rechts sowie eine Abflachung des Condylus articularis links (Abbildung 3). Weiterhin wurde eine MRT-Untersuchung veranlasst, die in der Befundung Zeichen der anterioren Diskusverlagerung mit Reposition links bei maximaler Kieferöffnung zeigte. Rechtsseitig zeigte sich das radiologische Vollbild einer Arthrose des rechten Kiefergelenks mit Degeneration des Discus articularis sowie geringgradiger Ergussbildung. Die Diagnosen wurden unter Einbeziehung einer weiterführenden umfassenden Diagnostik in der Klinik für Rheumatologie in Bezug auf die systemische Diagnose der juvenilen idiopathischen Arthritis mit Beteiligung der Kiefergelenke, des Ellenbogengelenks sowie mit Verdacht auf Mitbeteiligung des Iliosakralgelenks spezifiziert. Unter Anwendung der DC-CMS-Klassifikation sind die folgenden Diagnosen zu stellen: Bezogen auf die Attritionen sowie die myogene Beschwerdekomponente wurde die Verdachtsdiagnose Bruxismus als Komorbidität gestellt. Die Therapiemaßnahmen werden aufgrund des chronischen Erkrankungsstatus der Patientin bis zum aktuellen Zeitpunkt fortgeführt und umfassen eine zahnärztlich-interdisziplinäre Therapiestrategie. Zahnärztliche und physiotherapeutische Therapie: Es wurde eine manuelle und physikalische Therapie mit Fokus auf Schmerzlinderung und schonende Mobilisierung der Kieferbeweglichkeit verordnet. Bezogen auf die notwendigen präventiven Maßnahmen wurde zm115 Nr. 21, 01.11.2025, (1796) Abb. 2a: extraorale Aufnahme mit maximaler Kieferöffnung Abb. 2b: Frontalansicht intraoral in protrudierter Unterkieferposition Abb. 2c: Bestimmung der aktiven Schneidekantendistanz mit dem Dentallineal Foto: Manja von Stein-Lausnitz DIAGNOSEN 1. FALLBEISPIEL Basisversion DC-CMS Diagnosespezifizierung der Spezialistenversion DC-CMS Entzündliche Systemerkrankungen mit Beteiligung des Kiefergelenks (A.1.2.1.) Autoimmunerkrankungen mit KGBeteiligung, aktiv, polyarthrotisch (A.1.2.1.1.x.1.xy.2.) Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) (A.1.2.1.1.1.) Diskusverlagerung mit Reposition des linken Kiefergelenks (A.2.1.1.) Totale Diskusverlagerung mit Reposition des linken Kiefergelenks (A.2.1.1.x.1.) Adaptierte (degenerative) Gelenkveränderung (ADG) des linken Kiefergelenks (A.2.4.2.) Synovitis des linken Kiefergelenks (A.2.2.) Synovitis, lokalisiert im lateralen Bereich (sog. „Kapsulitis“) (A.2.2.1.2) Arthrose Kiefergelenk rechts (A.2.4.1.) Progrediente Arthrose (Arthrose Typ II nach Reich, mit Erguss (aktiviert)) (A.2.4.1.x.1.) Myofasziale Myalgie (M.2.1.2.) (der Adduktoren, Abduktoren, Protraktoren, Retraktoren, Laterotraktoren, suboccipitalen / Nackenmuskulatur) Myofasziale Myalgie mit Schmerzübertragung (auf CMD zurückzuführender temporaler Kopfschmerz) (M.2.1.3.x.2.) Entspricht der Basisversion

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