Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

PRAXIS | 53 petenz, um dieses Spannungsfeld zu meistern, heißt aus unserer Perspektive: Agilität. Wir verstehen Agilität als Fähigkeit, sich schnell und selbstorganisiert an neue Situationen anzupassen, ohne dabei Orientierung und Qualität zu verlieren. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Software-Entwicklung, wo klassische Planungsmethoden zu langsam für die dynamische Realität waren. Anstatt starre Pläne zu verfolgen, begann man, Projekte in kurzen Schritten („Sprints“) zu organisieren, Feedback frühzeitig einzuholen und Verantwortung in Teams zu verankern. Übertragen auf die Zahnarztpraxis bedeutet Agilität nicht Chaos oder Führungslosigkeit, sondern das komplette Gegenteil: klare Ziele, kurze Entscheidungswege, schnelle Lernzyklen und Vertrauen in die Selbstorganisationsfähigkeiten des Teams. Agilität ist kein Rezept für alle Fälle. Es gibt Situationen, in denen sie unerlässlich ist und andere, in denen sie sogar gefährlich wäre. „ Kontra-Beispiel Medizinprodukte: Bei der Aufbereitung von Instrumenten oder dem Umgang mit Medizinprodukten sind Standards zwingend. Abweichungen vom Ablaufplan gefährden Sicherheit und Qualität. Hier ist Präzision gefragt. „ Pro-Beispiel KI-Nutzung: Statt lange detailliert zu planen, kann ein kleines Team die Ansätze in der Praxis erproben, Rückmeldungen sammeln und Abläufe kontinuierlich anpassen. So entsteht Schritt für Schritt ein funktionierendes System, das von allen getragen wird. Die Faustregel ist: Wo Sicherheit, Stabilität und klare Abläufe notwendig sind, bleiben klassische Arbeitsweisen unverzichtbar. Wo Ungewissheit, Neuheit oder Komplexität herrschen, ist Agilität das wirksamere Prinzip der Zusammenarbeit. Zu Beginn steht die richtige innere Haltung Agilität lässt sich nicht per Anweisung „einführen“. Sie beginnt mit einer inneren Haltung – dem Mindset. Im Zentrum stehen Werte, die das tägliche Miteinander in der Praxis prägen: „ Offenheit für Veränderung: Wer agil denkt, betrachtet Wandel nicht als Störung, sondern als Normalität und oft sogar als Chance, Dinge besser zu machen. „ Kunden-/Patientenzentrierung: Alle Entscheidungen orientieren sich am Nutzen des jeweiligen Kunden. Das sind zuerst einmal die Patienten und die Kriterien sind Versorgungsqualität und Zufriedenheit. Man kann jedoch auch andere Stakeholder der Praxis als Kunden betrachten und deren Bedürfnisse ins Kalkül ziehen, zum Beispiel die Zahntechnik, die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen oder Banken. In diesen Fällen führen Nutzenbetrachtungen zur Optimierung zm115 Nr. 21, 01.11.2025, (1803) Annika Łonak Fachärztin für Radiologie und Neuroradiologie, Oberärztin Universitätsspital Basel Foto: Sarah Dulgeris Dr. med. dent. Anke Handrock Praxiscoach, Lehrtrainerin für Hypnose (DGZH), NLP, Positive Psychologie, Coaching und Mediation, Speakerin und Autorin Foto: Sarah Dulgeris Stephanie Sievers Psychologin und Organisationsberaterin Foto: Christoph Ziehr Heben Sie Ihre administrativen Prozesse auf ein neues Level – mobil, intuitiv und zukunftsorientiert. Ihre smarte KFO-Software. Ihr Schlüssel zu einer modernen, wirtschaftlich erfolgreichen Praxisführung. • Patientenverwaltung alle Daten, Termine und Dokumentation im Blick • Aktive SMS-Reminder direkt aus der Software • Workflows standardisiert, zeitsparend und teamorientiert • Flexibles Schnittstellenkonzept ivoris.de/zahnarztsoftware Alle Neuigkeiten rund um ivoris® gibt es auf unserer Webseite und auf Social Media.

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