ZAHNMEDIZIN | 55 zm115 Nr. 21, 01.11.2025, (1805) PHILIPP-PFAFF-PREIS 2025 Über 40 Jahre engagierte Lehre Für ihre jahrzehntelangen Verdienste um die Ausbildung der Berliner Zahnmedizinstudierenden wurden Prof. Dr. Andrea Maria Schmidt-Westhausen und Prof. Dr. Ingrid Peroz mit dem Philipp-Pfaff-Preis der Berliner Zahnärztekammer geehrt. Mancher von uns weiß es aus eigener Erfahrung, aber auch von den Studierenden hören wir, wie engagiert unsere Preisträgerinnen die Zahnmedizin an Frau und Mann bringen“, sagte Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, bei der feierlichen Verleihung des Preises im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft Berlin. Leidenschaft für den Beruf, Engagement, Wissensdurst und Forscherdrang zeichneten die beiden Professorinnen Peroz und Schmidt-Westhausen dabei ebenso aus, wie Verständnis für die Belange, Sorgen und Nöte der Studierenden. Heegewaldt betonte, wie entscheidend persönliches Engagement und pädagogisch-didaktische Kompetenzen seien, um medizinischen Fortschritt an die Studierenden weiterzugeben – und damit eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen. Aus Sicht von Oralchirurgin SchmidtWesthausen profitieren von einer lebendigen Lehre alle Beteiligten. Im Gespräch mit den zm sagte sie: „Die Begeisterung, die ich für mein Fachgebiet und die Forschung habe, war natürlich immer auch in meinen Lehrveranstaltungen präsent und hat viele Studentinnen und Studenten angesteckt – was über die Jahre wiederum eine schöne Motivation für mich war.“ Peroz, Spezialistin für Prothetik sowie für Funktionsdiagnostik und -therapie, bekräftigte ebenfalls, wie wichtig ihr der Kontakt und Austausch mit dem zahnmedizinischen Nachwuchs immer gewesen sei. Sie merkte an, dass engagierte Lehre in der akademischen Karriere stärker gewertschätzt werden sollte. „Wer sich viel Zeit für das Unterrichten nimmt, hat weniger Zeit für Forschungsprojekte und Publikationen. Hier sollte es einen entsprechenden Ausgleich geben“, sagte sie gegenüber den zm. sth Dr. Karsten Heegewaldt (links), Präsident der Berliner Zahnärztekammer, mit den beiden Preisträgerinnen des Philipp-Pfaff-Preises 2025: Prof. Dr. Ingrid Peroz (Mitte) und Prof. Dr. Andrea Maria Schmidt-Westhausen (rechts) Foto: ZÄK Berlin – berlin-eventfotograf.de Prof. Dr. Ingrid Perozkam 1979 aus Baden-Württemberg zum Studium an die Freie Universität Berlin und promovierte 1987. Im Jahr 2004 habilitierte sie mit „Untersuchungen zur Diskusverlagerung ohne Reposition am Kiefergelenk“. Ab 2010 hatte sie fünf Jahre lang die kommissarische Leitung der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre inne. 2017 erhielt sie ihre Professur. Sie forscht neben der Funktionsdiagnostik und -therapie zu CMD und Tinnitus, CMD und Psychosomatik, zu Totalprothetik, Alterszahnmedizin und zu Lehrmanagementsystemen für die Zahnmedizin. Prof. Dr. Andrea Maria Schmidt-Westhausen, gebürtige Berlinerin, studierte ab 1976 Zahnmedizin an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte 1983 und arbeitete einige Jahre in eigener Praxis. 1989 wurde sie Fachzahnärztin für Oralchirurgie. 2001 wurde sie für das Fach Oralchirurgie und Oralmedizin habilitiert und 2004 zur Universitätsprofessorin für das Fach Oralmedizin, zahnärztliche Röntgenologie und Chirurgie an die Charité Universitätsmedizin Berlin berufen. Bis zu ihrer Emeritierung 2024 war sie Leiterin und Lehrstuhlinhaberin des Bereichs Oralchirurgie, zahnärztliche Röntgenologie und Chirurgie im Charité Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
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