Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 21

56 | POLITIK DISKUSSIONSRUNDE BEIM GKV-SPITZENVERBAND Fehlt der Mut für wirkliche Reformen? „Nicht mehr finanzierbar? Wie wir die GKV künftig bezahlen können“ lautete das Thema der jüngsten Ausgabe des gesundheitspolitischen Diskussionsformats „GKV Live“, zu dem der GKV-Spitzenverband in Berlin geladen hatte. Geht es nach den Gastgebern, könnte die Regierung dieses Ziel erreichen, indem sie den ambulanten Bereich stärker in die Verantwortung nimmt. Der Schätzerkreis hatte gerade seine Prognose für das Jahr 2026 veröffentlicht und auch das „Kleine Sparpaket“ des Bundesgesundheitsministeriums war erst wenige Tage alt, als das Podium unter Moderation von Rebecca Beerheide vom Deutschen Ärzteblatt zusammentrat. Mehr als genug Gesprächsstoffalso für die Runde – bestehend aus Tino Sorge (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV), Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, und Dr. Christos Pantazis, gesundheitspolitischer Sprecher der SPDBundestagsfraktion. Mit dieser Kritik eröffnete Oliver Blatt den Abend: „Wir bekommen die Ausgabendynamik in der gesetzlichen Krankenkasse in den großen Versorgungsbereichen nicht in den Griff.“ Der GKV-SV habe ja ein Maßnahmenpaket vorgelegt, aber der Politik habe anscheinend der „Mut für den etwas größeren Wurf“ gefehlt. Bundesmittel für versicherungsfremde Leistungen sind Pflicht Wenn man steigende Zusatzbeiträge vermeiden will, müsse man dringend zu einer Einnahme-orientierten Ausgabenpolitik kommen. Darüber hinaus sei für die Krankenkassen nicht verhandelbar, dass sie endlich kostendeckende Bundesmittel für versicherungsfremde Leistungen erhielten. In puncto Bürgergeld verwies Sorge auf die aktuellen Reformbemühungen der Regierung. Hier könnte man seiner Meinung nach schon viel weiter sein, wenn die vergangenen Regierungen – insbesondere die Ampelkoalition – Reformen nicht verschleppt hätten. Dahmen und Blatt nannten die Kommunikation aus dem BMG zu den Zusatzbeiträgen „unUnter Moderation der Journalistin Rebecca Beerheide (l.) diskutierten bei der Veranstaltung „GKV Live“ am 16. Oktober 2025 Janosch Dahmen, Oliver Blatt, Tino Sorge und Christos Pantazis (v.l.n.r.). Foto: zm/sth zm115 Nr. 21, 01.11.2025, (1806)

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