Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 22

16 | POLITIK BZÄK-BUNDESVERSAMMLUNG Neues Spitzentrio der Bundeszahnärztekammer gewählt Die diesjährige Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) war ereignisreich. Mit Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) war seit langer Zeit wieder einmal die höchste politische Ebene vertreten. Außerdem wählten die Delegierten Dr. Romy Ermler als erste Frau an die Spitze der BZÄK. Dr. Doris Seiz und Dr. Ralf Hausweiler komplettierten den neuen Geschäftsführenden Vorstand. Der letzte Bundesgesundheitsminister, der persönlich bei der BZÄK-Bundesversammlung erschien, war Hermann Gröhe. Dessen Amtszeit endete 2018. Anders als ihre beiden Vorgänger ließ es sich Nina Warken nicht nehmen, am 31. Oktober zur Bundesversammlung im Berlin Kongresshotel Estrel zu kommen. „Zahnärztinnen und Zahnärzte decken einen unverzichtbaren Teil der Gesundheitsversorgung ab, dafür ein herzliches Dankeschön“, sagte Warken in ihrem Grußwort. Im Anschluss ging sie auf die schwierige Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein. So gehe die Schere zwischen Ein- und Ausgaben immer weiter auseinander. Die Bundesregierung arbeite daran, die Beitragsspirale zu durchbrechen und die GKV-Finanzen zu stabilisieren, ohne die Beitragszahler weiter zu belasten. Allerdings seien weitere Anstrengungen notwendig. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) werde dazu weitere Maßnahmen vorlegen, kündigte Warken an. Was die Expertenkommission zur Stabilisierung der GKV-Finanzen vorschlagen wird, lasse sich noch nicht absehen. In diesem Zusammenhang lobte die Ministerin die Zahnärzteschaft. „Von der zahnärztlichen Versorgung lässt sich einiges lernen“, sagte sie. So seien die Ausgaben für die zahnärztliche Versorgung in den vergangenen Jahrzehnten kaum gestiegen, während sich die Zahngesundheit deutlich verbessert habe. Zum Beispiel gebe es weniger Karies bei Kindern, und auch bei älteren Menschen seien Verbesserungen sichtbar. „Die gute Entwicklung ist das Ergebnis Ihres Engagements und einer klaren Ausrichtung auf Prävention“, betonte Warken. Das habe Vorbildcharakter. Dazu komme, dass Zahnärzte Gesundheit ganzheitlich betrachteten. „Die Verbindung von Gesundheit, Prävention und Wirtschaftlichkeit ist der Schlüssel“, sagte die Ministerin. „Die hohe Versorgungsqualität soll erhalten bleiben“ Sie wolle geeignete Rahmenbedingungen schaffen, um die hohe Qualität der zahnärztlichen Versorgung zu erhalten. Das BMG arbeite bereits an entsprechenden Reformen. Sie nannte drei Beispiele: den Abbau unnötiger Bürokratie, die Digitalisierung und die Zulassungsverordnung für Ärzte und Zahnärzte. Bürokratie koste Zeit, daher wolle sie den Zahnärzten unnötige Belastungen abnehmen. BZÄK und KZBV hätten dazu bereits wertvolle Vorschläge vorgelegt, die das BMG bewerten werde. „Gute Vorschläge werden wir aufnehmen“, versprach die Ministerin. Weiterhin befasse sich das BMG mit der Frage, wie die Versorgung im ländlichen Raum gesichert und dem Fachkräftemangel begegnet werden könne. „Die Herausforderungen sind groß, aber lösbar“, zeigte sich Warken zuversichtlich. Wozu Warken sich nicht äußerte, war die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Dies wurde im Anschluss, als Warken bereits zum nächsten Termin unterwegs war, von einigen Delegierten bemängelt. Der neue Geschäftsführende Vorstand: Präsidentin Dr. Romy Ermler (Mitte) mit Vizepräsidentin Dr. Doris Seiz und Vizepräsident Dr. Ralf Hausweiler Foto: zm/sr zm115 Nr. 22, 16.11.2025, (1866)

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