Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 22

48 | ZAHNMEDIZIN FORTBILDUNG „SIMPLE, ADVANCED, COMPLEX“ Regenerative Furkationstherapie – von einfach bis komplex Karin Jepsen, Søren Jepsen Parodontalchirurgische Verfahren zur regenerativen Furkationstherapie sind mitunter relativ einfache Eingriffe, können sich in anderen Situationen aber auch überaus schwierig gestalten. Dabei ist speziell für noch wenig Erfahrene die richtige Fallauswahl entscheidend für den Erfolg. Dieser Betrag bietet eine Orientierung für „Anfänger“, welche klinischen Szenarien als „einfach“ oder aber als „fortgeschritten“ beziehungsweise sogar als „komplex“ einzuschätzen sind, und damit Spezialisten vorbehalten sein sollten. Es ist gut untersucht, dass von Parodontitis betroffene Molaren mit horizontalen Furkationsdefekten eine höhere Zahnverlustrate als solche ohne Furkationsbeteiligung aufweisen [Salvi et al., 2014; Nibali et al., 2016]. Aber auch das vertikale Ausmaß des Furkationsdefekts wirkt sich negativ auf die Langzeitprognose der betroffenen Zähne aus [Tonetti et al., 2017; Nibali et al., 2018]. Furkationsdefekte stellen aufgrund ihrer Anatomie, ihrer Zugänglichkeit und ihrer Wundheilung eine besondere Herausforderung fü r den Behandler dar [Zitzmann et al., 2011]. Dabei erschwert insbesondere ihre häufig komplexe Defektkonfiguration eine grü ndliche Instrumentierung [Al-Shammari et al., 2001; Jepsen et al., 2011; Svärdström & Wennström, 1999]. Die neue Klassifikation parodontaler Erkrankungen hat diesem Umstand Rechnung getragen, indem sie Furkationsdefekte Grad II und Grad III als Komplexitätsfaktoren berü cksichtigt hat, die das Stadium III oder IV der Parodontitis charakterisieren [Papapanou et al., 2018]. Hinsichtlich gesundheitsökonomischer Ü berlegungen konnte allerdings zm115 Nr. 22, 16.11.2025, (1898) Foto: Jepsen & Jepsen Abb. 1: Furkationsbeteiligungen in unterschiedlichster Ausprägung sind Herausforderungen für die Behandler: Welche davon können regenerativ behandelt werden?

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