Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm 107, Nr. 19, 1.10.2017, (2247) Am zweiten postoperativen Tag begann eine intensive Physiotherapie. Bereits fünf Wochen später betrug die maximale Mund- öffnung aktiv 26 mm (Abbildung 11), passiv 32 mm. Nach der Stabilisierung einer indivi- duell maximalen Mundöffnung ist die den- tale Sanierung geplant, an die bislang situa- tionsbedingt in keiner Weise zu denken war. Diskussion Bei Kiefergelenkankylosen werden binde- gewebige und knöcherne Ankylosen unter- schieden. Knöcherne Ankylosen können durch unterschiedliche Ursachen wie Ent- zündungen, Tumore oder – und dies ist die häufigste Ursache – Traumata hervor- gerufen werden. Aufgrund der exzellenten Versorgungsmöglichkeiten werden trauma- tische Ankylosen seit vielen Jahren in Mittel- europa kaum noch gesehen. Die Behandlung der knöchernen Ankylosen erfolgte typischerweise durch Resektion eines möglichst breiten Knochenanteils im Ankylosebereich und Interposition von Gewebe zur Vermeidung einer Re-Ankylose („Gap-arthroplasty“). Als Interpositions- materialien wurden autogene Strukturen wie Muskeln oder Faszien, aber auch allo- plastische Materialen wie etwa Gold- oder Tantalfolien oder auch Silastik verwendet. Die Ergebnisse waren aber nicht regelmäßig befriedigend. Häufig kam es zu Rezidiven [Giannakopoulos et al., 2012; Jones, 2013]. Mit der Totalendoprothetik des Kiefer- gelenks aus den in der Kasuistik angegebe- nen biokompatiblen Materialien werden deutlich vorhersehbarere Resultate erzielt [Quinn, 2000; Jones, 2013]. Prinzipiell sind bei Totalendoprothesen zwei Verfahren zu unterscheiden: \ die Verwendung standardisierter Prothesen, die in drei Größen sowohl für den Fossa- Bereich wie auch für die Gelenkkopfregion zur Verfügung stehen und Abbildung 1b: CT drei Monate nach Trauma: knöcherne Ankylose beidseits. Die Pfeile zeigen die ossäre Verbindung zwischen Ramus mandibulae und Fossa articularis. Abbildung 1c: Rechtes Kiefergelenk: weit- streckige Ossifikation des Gelenkspalts (Pfeil) Abbildung 1d: Linkes Kiefergelenk: zusätzlich zur Ossifikation des Gelenkspalts deutliche Deformation der Strukturen * englisch INFO & ANMELDUNG www.neue-gruppe.com BOELD Communication GmbH Adlzreiterstr. 29 · 80337 München Tel. +49 89 18 90 46-0 · Fax +49 89 18 90 46-16 VORKONGRESS DONNERSTAG, 16. NOV. 2017 Prof. Dr. Petra Gierthmühlen: Vollkeramische Restaurations- materialien: Klinik und Wissenschaft Prof. Dr. Bjarni E. Pjetursson: Evidenzbasierte Behandlungs- planung in der zahnärztlichen Prothetik – Seminar mit Fall- diskussionen HAUPTKONGRESS FREITAG, 17. NOV. 2017 Prof. Dr. Urs Brägger: Kosten und Nutzen von Investitionen in prothetische Versorgungen Prof. Dr. Matthias Kern: Minimierter Aufwand – maximaler Nutzen: Einflügelige Adhäsivbrücken und -attachments und das mittige Einzelimplantat im zahnlosen Unterkiefer Prof. Dr. Bjarni E. Pjetursson: Zahn- oder Implantatgestützte Rekonstruktionen? Die sieben Schritte der Behandlungsplanung PD Dr. Bogna Stawarczyk, M.Sc.: Vom Plastik zum Hochleistungskunststoff. PAEK in der Zahnmedizin Prof. Dr. Sebastian Hahnel: Altersgerechte prothetische Zahnheilkunde (Arbeitstitel) SAMSTAG, 18. NOV. 2017 Dr. Tidu Mankoo: Implant and interdisciplinary therapy, from single teeth to complex aesthetic & restorative dilemmas: the surgical & prosthetic keys to success* Prof. Dr. Ingrid Grunert: Totalprothetik – von konventionell bis digital Prof. Dr. Markus Blatz: Ästhetische Prothetik für Zähne und Implantate. Materialien und ihre Verarbeitung in Labor und Praxis PROTHETIK 360° STUTTGART 16.-18. NOVEMBER 2017 51. Jahrestagung der NEUEN GRUPPE – LIEDERHALLE 93

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