Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23

zm 107, Nr. 23-24, 1.12.2017, (2709) Sattelstühle – Welch schwierig Ding ist die richtige Entscheidung ... Zum Titel „Zahnärztliche Ergonomie – Taugt der Sattel in der Praxis?“, zm 21/2017, S. 24–36. „Ein Sattel gehört auf ein Pferd und nicht in die Zahnarztpraxis“. Diese 11 Wörter sind das Resümee einer tiefgründigen und subtilen Abhandlung über richtiges Sit- zen. Die Erörterungen sind ab- solut wissenschaftlich nach den bekannten Brockhaus-Kriterien: „Wissenschaft ist der Inbegriff des durch Forschung, Lehre und überlieferte Literatur gebildeten, geordneten und begründeten, für gesichert erachteten Wissens un- serer Zeit“. Sie füllen eine Lücke über ein praxisnahes Thema. Aber es befällt einen uralten Ergonomie-Praktiker der winzige Verdacht, als ob die vier ehren- werten Autoren, alles tiefernste Wissenschaftler, versucht haben, „das Rad neu zu erfinden“, noch dazu das Reserverad. Die Arbeits- gruppe „Ergonomie“ der FDI hat bereits 1979 beimWeltzahnärzte- kongress In Paris der General- versammlung ein Statement zur Arbeitshaltung und damit auch des Sitzens vorgelegt. 1994 gab es in Barcelona den Technischen Bericht Nr. 6 der Europäischen Gesellschaft für Zahnärztliche Ergonomie (EGZE) zur Arbeits- haltung am zahnärztlichen Be- handlungsplatz. Das war alles nicht so wissenschaftlich tief unter- mauert, aber für den Anwender, sprich Zahnarzt, eine praxisnahe Empfehlung. Gleichwohl ist die jetzige Beweisführung von großer Bedeutung. Bleiben wir anwendungsnah: Der ergonomisch bewusste Zahnarzt, der seine Behandlungsplätze mit neuen Arbeitsstühlen ausstatten will, sollte zunächst die 10 Druck- seiten in den zm lesen (Wer tut dies schon?), und zwar mehrmals (beim ersten Mal geht es noch nicht ins Verständnis). Dann sollte er sich Arbeitsstühle nach den zwei Prinzipien probeweise be- schaffen, Sattel und Sessel, je- weils ein Prinzip für jeden Behandlungsplatz. Nach einem halben Jahr, wenn er und sein Assistenzteam genug eigene Er- fahrung mit den Prinzipien des Sitzens und der Arbeitsmöglich- keiten im Patientenmund haben, soll er den Stuhl kaufen, auf dem er oder seine Assistentin persönlich am besten sitzen. Es ist z. B. ein wesentlicher Unter- schied zwischen dem Legen einer Füllung am Zahn 28 okklusal- mesial und einer PZR. Dazu muss er so sitzen, wie er bereits 1979 bei der FDI und 1994 bei der EGZE gelernt haben sollte. Ob er richtig entschieden hat, wird er allerdings erst langfristig, spätes- tens vor dem Ruhestand an dem Zustand seines Muskel-Skelett- Systems empfinden. Noch einmal seien die Schluss- worte des Vier-Autoren-Statements zitiert: „Ein Sattel gehört auf ein Pferd und nicht in die Zahnarzt- praxis.“ Dr. med. dent. Bert Wagner, Weißenstadt Quelle: zm *EinAngebotderFlemmingDentalGmbH Hat Ihre Reise schon begonnen? Steigen Sie einmit Intraoralscanning • Verkauf * • Update-Service • 0%Finanzierung • Support • Installation • persönliche • Einweisung Ansprechpartner • Schulung vor Ort Interessiert? Wir beraten Sie gern! Tel.: 0800 - 522 67 01 ios@flemming-tec.de www.flemming-tec.de/intraoralscanner

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=