Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 108, Nr. 01-02, 16.1.2018, (9) Zahnärzte als Heilpraktiker – Wer heilt, hat recht Zum Leserforum-Beitrag von Hans-Kraft Rodenhausen: „Zahnärzte als Heilpraktiker – Im Mittelpunkt steht der Patient als Einzelfall“, zm 21/2017, S. 12–13. Die zm sollte sich nicht als „Prawda“ der KZVen verstehen und alles abdrucken, nur weil es von den KZVen kommt – hier zwei Seiten Unverständliches und Erkenntnisloses des ehe- maligen Justiziars der KZVN, Hans-Kraft Rodenhausen. Dieser möchte gern die Nicht- Berechtigung der Schulmedizin dadurch nachweisen, dass er das schulmedizinische Ursache- Wirkungs-Denken widerlegt, was nicht nur überflüssig, sondern auch fehlgeschlagen ist. Über- flüssig deshalb, weil es ausge- reicht hätte zu sagen: „Wer heilt, hat recht.“ Fehlgeschlagen erstens, weil es denkgesetzlich abwegig ist, die Richtigkeit des einen durch die Unrichtigkeit des anderen beweisen zu wollen. Zweitens weil Rodenhausen feh- lenden Determinismus im sub- atomaren Bereich und im Bereich finalen Wollens dem nichtsub- atomaren und nicht dem finalen Willen zurechnet, also den Bereich organischer Zusammenhänge der Schulmedizin überträgt – was Unsinn ist. Falsch ist, dass die „Quanten- theorie“ beweise, dass „die Natur springt“. Rodenhausen verwechselt das mit evolutionstheoretischen und marxistischen Ideen. Richtig ist, dass die Quantenphysik nur den subatomaren Bereich betrifft, also schulmedizinisch-organische Zusammenhänge gar nicht tan- giert und der deterministische Ursache-Wirkungs-Zusammenhang im subatomaren Bereich sich am Gesetz der großen Zahl orientiert. Damit macht das rodenhausensche Frosch-Beispiel keinen Sinn. Falsch ist auch, dass die Schul- medizin den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft als „endgültiges Wissen“ ansieht, was sich schon aus der Benennung als „state of the art“ ergibt. Damit macht auch das rodenhausensche Jupiter- Beispiel keinerlei Sinn. Ebenso ist Rodenhausens „Beweis“, dass finales Wollen nicht kausal ablaufe eine nichtssagende Selbst- verständlichkeit, die auf profunder Unkenntnis unter anderem der Hartmannschen Schichtentheorie der Wissenschaften beruht. Dass Rodenhausen dann auch noch im Zusammenhange mit Kant – also des Mannes, der zwischen kritischer Vernunft (Wissenschaft, verifizierbare Wirklichkeitsurteile ...) und praktischer Vernunft (Ethik, nicht verifizierbare Werturteile ...) unterschieden hat (siehe auch Hessen: Wissenschaftstheorie/ Ethik/Ästhetik) – darstellt, „wis- senschaftstheoretisch“ lasse sich etwas anhand von „Ethik-Theorien“ feststellen, macht dann völlig sprachlos. Noch mal: „In der Medizin hat recht, wer heilt“ – das wäre richtig gewesen, sonst nichts. Dr. Dr. Dudek, Lohne Foto: zm-mg 5$%$7 7 > +2&+:(57,*(5 =$+1(56$7= =8 *h167,*(1 35(,6(1 @ )5((&$// ‡ :::'(17$/75$'( '( :,17(5 63(&,$/ 6WDUWHQ 6LH PLW XQVHUHP :LQWHU 6SHFLDO HUIROJUHLFK LQ GDV QHXH -DKU $XI IHVWVLW]HQGHQ =DKQHUVDW] DXV XQVHUHP +DXVH HUKDOWHQ 6LH LQ GHU =HLW YRP ELV 3UR]HQW 5DEDWW 'DV$QJHERWJLOWYRP ELV (VJLOWGDV$XIWUDJVGDWXPGHU3UD[LV 'DV$QJHERWEH]LHKW VLFK DXI GLH DNWXHOOH GHQWDOWUDGH 3UHLVOLVWH IU =DKQlU]WH 6WDQG XQG JLOW IU GLH /HLVWXQJHQ YRQ IHVWVLW]HQGHP =DKQHUVDW] 'LH 5DEDWWDNWLRQ NDQQ QLFKW PLW DQGHUHQ $QJHERWVSUHLVHQ YRQ GHQWDOWUDGH NRPELQLHUWZHUGHQ 6RPLW VLQGPD[LPDO 3UR]HQW5DEDWWDXIGLH /HLVWXQJHQ]DKQWHFKQLVFKHU$UEHLWHQ P|JOLFK $OOH $UWHQ YRQ NRPELQLHUWHP =DKQHUVDW] VLQG KLHUYRQ DXVGUFNOLFK DXVJHQRPPHQ 'LH $NWLRQ ULFKWHW VLFK DQ DOOH LQ 'HXWVFKODQG QLHGHUJHODVVHQHQ =DKQlU]WH bQGHUXQJHQ XQG ,UUWPHU YRUEHKDOWHQ

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=