Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (133) Die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung wird auch von den Kran- kenkassen sehr begrüßt. Als „überfälligen Schritt“ bezeichnen sie die schrittweise Einführung kostendeckender Beiträge aus Steuermitteln für die Bezieher von ALG II. Die SPD-Bürgerversicherung lehnen sie ab: Problematisch sei, wie Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, ausführte, dass privat versicherte Beamte indi- viduelle Wechseloptionen in die GKV erhalten sollen. Die höheren Arzthonorare der privat Versicherten könnten dann womöglich zulasten gesetzlich Versicherter angeglichen werden. Auch der PKV-Verband stellte sich in einem Statement dagegen: „Ein Systembruch, wie ihn die SPD anstrebt, würde zu einer Einheitskasse führen und nur Verlierer erzeugen ... Es wäre der Beginn einer echten Zwei-Klassen-Medizin.“ Zu Wort meldete sich auch wieder der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der die Eckpunkte zur Bürgerversicherung vorgelegt hatte: „Der Kampf für die Bürgerversicherung muss weiter gehen. Auch in einer möglichen GroKo. „Bei Bildung, Rente, Arbeit, Fachleute: SPD- Handschrift“, twitterte er. Im SPD-Organ „vorwärts“ legte er nach: „Die Bürgerversicherung ist das von der Bevölkerung gewünschte Ende der Zwei-Klassen-Medizin.“ Auf dem SPD-Sonderparteitag in Bonn versprach Schulz den Genossen, die Honorarangleichung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung durchzusetzen. ck/pr „Die KZBV begrüßt, dass Union und SPD in den Sondierungsergebnissen zum Themenfeld Ge- sundheit ihr Hauptaugenmerk auf die Versor- gung gerichtet haben. Mit dieser Fokussierung sehen wir deutliche Schnittmengen mit der in unserer Agenda Mundgesundheit verankerten Zielsetzung, Versorgung qualitativ hochwertig, flächendeckend und wohnortnah sicherzustellen. Gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Deutschland lassen sich jedoch nur realisieren, wenn die Menschen, die in länd- lichen Räumen und einkommensschwachen Regionen leben, nicht von der Versorgung abgekoppelt werden. Hier ist es dringend geboten, die Versorgung durch freiberuflich tätige Vertragszahnärzte in bewährten Praxisstrukturen weiter zu fördern. Es wird aus unserer Sicht darauf ankommen, die spe- zifische Situation des zahnärztlichen Versorgungssystems viel stärker zu berücksichtigen. So haben im zahnärztlichen Bereich MVZ für Patienten nur dann einen Mehrwert, wenn sie arzt- gruppenübergreifend ausgerichtet sind. Zur Frage der zukünftigen Finanzierung unseres Kranken- versicherungssystems wurden mit der Rückkehr zur Parität bei den Beiträgen sowie mit der schrittweisen Einführung von kos- tendeckenden Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung aus Steuermitteln für ALG-II-Bezieher sachorientierte und ver- nünftige Lösungen für die Weiterentwicklung unseres bewähr- ten dualen Krankenversicherungssystems erarbeitet.“ „Die Rückkehr zur Parität ist vernünftig!“ KZBV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Eßer Foto: KZBV-Baumann 6HLW HLQIDFK FOHYHU EHVWHOOHQ ZZZ DHUD RQOLQH GH ZZZ '$6 .21=(37FRP 13

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