Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 108, Nr. 3, 1.2.2018, (157) Oktober 2013 im sogenannten Kosmetik- dialog zwischen dem zuständigen Bundes- ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der Kosmetik- industrie ein schleichender Ausstieg bis zum Jahr 2020 vereinbart. Der Naturschutzverband BUND kritisiert diese Haltung. „Wie wir sehen, handeln die anderen europäischen Länder“, sagt Sprecherin Nadja Ziebarth, „Deutschland bringt sich hingegen ohne Not in eine defensive Position und verhält sich rückstän- dig.“ Die jüngere Entwicklung zeigt zudem eher ein Ein- als ein Ausschleichen: Mitte 2014 listete der Einkaufsratgeber „Mikro- plastik – Die unsichtbare Gefahr“ des BUND noch 400 Produkte mit Mikroplastik. Heute sind es 790. Was bleibt, ist der ständige Appell von Nicht- regierungsorganisationen an Verbraucher- minister Christian Schmidt, den internatio- nalen Vorbildern zu folgen und ein ent- sprechendes Verbot auf den Weg zu bringen. An einer aktuell laufenden Online- Petition haben sich bis jetzt mehr als 26.000 Menschen beteiligt. Rückschritt im Dentalmarkt Im Dentalmarkt gibt es jüngst einen Rück- schritt zu vermelden: Auf eine erste Welle von Berichterstattungen hatten ab 2013 alle betroffenen Zahnpastenhersteller schnell rea- giert, anschließend gab es zwischen Mitte 2014 und Ende 2017 kein Mikroplastik mehr in Zahnpflegeprodukten. Dann kam das durch die TV-Gründer-Show „Höhle der Löwen“ bekannt gewordene Zahnfleisch- pflege-Gel Parodont auf den Markt. Eine Zutat: Polyethylen. Die Anfrage an die Herstellerfirma Beovita Vital GmbH, ob man sich der Problematik um Mikroplastik bewusst sei und wenn ja, warum Polyethylen trotzdem in dem Gel verwendet wird, blieb bisher unbeantwor- tet. „Dass es jetzt wieder ein Zahnpflege- produkt mit Mikroplastik gibt, ist schockie- rend“, sagt Ziebarth. „Bei dieser Produkt- gruppe wurde damals sofort reagiert. Dass jetzt im Herbst 2017 wieder ein Produkt auf- getaucht ist, bestätigt uns in der Forderung, dass es ein Verbot geben muss.“ Bis es soweit ist, bleibt Verbrauchern nur, die Liste der Inhaltsstoffe ihrer Kosmetik auf folgende Begriffe zu kontrollieren: - PE (Polyethylen) - PP (Polypropylen) - PET (Polyethylenterephthalat) - PUR (Polyurethan) - AC (Acrylates Copolymer) - ACS (Acrylates Crosspolymer) - P (Polyacrylat) - PMMA (Polymethylmethacrylat) - PS (Polystyren) - Nylon-6 - Nylon-12 EU-Kommision präsentiert (Mikro-)Plastik-Strategie Am 16. Januar legte die EU-Kommission eine neue Plastik-Strategie vor, mit der Umwelt und Wasser vor weiteren negativen Einflüssen durch Kunststoffabfälle geschützt werden sollen – und die auch die Verwen- dung von Mikroplastik aufgreift. Nach den neuen Plänen sollen ab 2030 etwa alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig sein, heißt es. Außerdem werde man Maßnahmen ergreifen, den Ver- brauch von Einwegkunststoffen zu reduzie- ren und „die Verwendung von Mikroplastik zu beschränken“. Zudem soll bei der Überarbeitung der Richtlinien über die Behandlung von kom- munalem Trink- und Abwasser die Proble- matik Mikroplastik berücksichtigt werden. So soll ein Standardtest zur Messung der Mikroplastikbelastung in Klärschlammen er- arbeitet werden, heißt es in dem Strategie- papier. Auch ist es aus Sicht der Kommission denkbar, dass die Kostenübernahme aller Abhilfemaßnahmen nach dem Verursacher- prinzip erfolgen könnte, also die Industrie diese bezahlt. Bis es zu derartigen Umsetzungen kommt, müssten jedoch erst einmal mehr Informa- tionen gewonnen werden, schließt das Papier. Noch sei zu wenig darüber bekannt, wie Mikroplastik genau in Luft, Nahrungs- mittel und Trinkwasser gelangt und wie es sich auf die menschliche Gesundheit auswirkt. mg www.dentamid.dreve.de Ihr Einstieg in den digitalen Workflow Die neuen Dynax® Abformsilikone. • Ökonomisch: kostengünstig im Vergleich zum Intraoralscanner • Innovativ: speziell entwickelt für den digitalen Prozess • Variabel: für jede Indikation einsetzbar Unsere neuen Abformsilikone sind beides: präzise und benutzerfreundlich. Der gesamte Abformpro- zess gelingt so in unter 3 Minuten. Hohe Hydrophi- lie sorgt für optimale Detailschärfe. Unser inten- siver Snap-Effekt ermöglicht lange Verarbeitung bei kurzer Aushärtung. Wir gewährleisten hohe Sicherheit durch überlegene mechanische Eigen- schaften. Und: Alle Silikone sind auf den digitalen Prozess abgestimmt dank scanbarer Oberfläche.

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