Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 108, Nr. 5, 1.3.2018, (360) Publikumspresse – Die unsinnigen Verunglimpfungen des STERN Stern-Magazin 8.2.2018: „Die teuren Tricks der Zahnärzte: Zu viele und zu kostspielige Leistungen – wie sich Patienten vor unnötigen Behandlungen schützen“ Ist er nicht ein wahrer Segens- quell, dieser STERN? Dass er nun mittels eines, endlich mal die Wahrheit verbreitenden Ge- schreibsels die Menschheit, hier speziell die Patienten der Zahn- ärzteschaft, vor vollkommen „un- nötiger Behandlung schützen“ will? Man möchte rufen: Hurra, end- lich: Der Retter ist da! Der STERN, das große Wahrheits- magazin, dem nichts näherliegt, als Aufklärung und Bewahrung vor Abzocke (leider vergisst er zu schnell seine eigene Absicht: Um- satzsteigerung, koste es, was es wolle – solange es andere trifft). Man wundert sich, warum dieses Magazin immer wieder die Zahn- ärzte als „Abzocker“, „Raffzähne“, „geldgierige Betrüger“, „raffinierte Trickser der Zunft“, „Über-das- Notwendige-hinaus-Behandler“, „Milliarden-Vernichter-der-GKV- Gelder“, „Intransparente Salami- Taktiker“, „Nicht-bzw.-Falsch-Auf- klärer“, „Kryptologen-Verschleie- rer“, „Rechnungssteller-erst-nach- der-Behandlung“, nicht zuletzt „Finanzamt und Steuer-Betrüger“ diffamiert und damit die gesamte Berufsgruppe als eigentlich „un- tragbar für das Sozialsystem“ an die Wand stellt. Und das alles natürlich zulasten der eigenen Patienten. Die Zahnärzte können ja gar nichts anderes als falsch behandeln, weil sie immer nur betrügen wollen. Wir wissen es jetzt, Dank dem STERN! Nun, eine Antwort gibt es nicht. Es gibt aber mehrere Möglichkei- ten, diese zu suchen: Am wahr- scheinlichsten ist, dass sich das Thema gut vermarkten lässt und damit die ‚Kohle’ wieder stimmt. Eine andere Möglichkeit wäre der persönliche Frust, den natürlich ein Medienmacher besser verar- beiten kann als ein Zahnarzt, wenn der sich gegen so ein Blatt zur Wehr setzen muss. Anmerkung: Erinnern wir uns an die „Hitlertagebücher“. Der STERN hatte damals alles geglaubt, weil der Mammon die Richtung in der Redaktion vorgab. Eine dritte Möglichkeit wäre viel- leicht noch, dass sich die Redak- teure, mit ihrer Tätigkeit unzu- frieden und frustriert, hier und da abreagieren müssen. Denn im Gegensatz dazu hat der Zahnarzt ein Handwerk, was studiert und immer wieder verstanden sein muss. Und er hat Kontrolle. Der Autor, ein Herr Bernhard Albrecht „kämpfte“ in seiner Kindheit mit viel Karies. Ein Held, möchte man rufen. Ein wirklicher Held! Wie Shrek, der den Drachen – den Kariesdrachen – besiegt. Und jetzt das Groß- artigste: Dieser Autor, der kein gutes Haar an der gesamten Zahnärzteschaft lässt, so einer vertraut sich blind einem solchen Typ der Klasse „Abzocker, Falsch- behandler & Co“ an? Unfassbar! Einfach großartig wie solche Autoren ihren Hass gegen eine Berufsgruppe ins Unermessliche steigern, wenn es aber um sie selbst geht, dann hat so einer doch den „Goldenen Treffer“ ge- landet, weil sein Zahnarzt – und nur seiner – ist ein letzt’ Übrig- gebliebener, dem man wirklich blind vom Empfang ins Sprech- zimmer, geschlossenen Auges auf den Behandlungsstuhl folgen, und den man bei zarter Handauf- legung durch die Helferin und einschläfernden „Ohmmm‘s“ alles machen lassen kann. Dr. med. dent. – akademischer Grad, nicht Titel! Zum Beitrag „Otto Walkhoff – Erkämpfer des Dr. med. dent.“, zm 23-24/2017, S. 100–102. Es tut mir leid, wenn ich einem dreifach promovierten Wissenschaftler wie Herrn Prof. Dominik Groß widersprechen muss, aber ein durch eine Dissertation, ein Rigorosum und eventuell eine Disputation er- worbener „Doktor“ ist kein Titel, sondern ein akademischer Grad. Nichts anderes vermerkt die Promotionsurkunde: „Die … Universität verleiht dem/der … den Grad eines Doktors der…“ Im Gegensatz dazu ist der „Professor“ ein wegen verschiedener wissenschaftlicher Leistungen und nicht durch eine Professorarbeit verliehener Titel. Dr. Ingo Steinbach, Bonn So einer wird die Welt noch retten. Und ihn selbst von Karies befreien, die er – weil in der Kindheit wohl doch nie richtige Mundpflege betrieben – selbst verschuldet hat, die ihn aber nun hin bis ans selige Lebensende niemals mehr plagen wird. Gott sei mit ihm. Sogar das Karies immer nur durch Bohren des Zahnarztes in den Zahn kommt, weiß dieser Neun- malkluge. Man möchte rufen: Herr Gott, schlage ihn mit ein wenig Geist! Oder lass ihn we- nigstens ‚Schwach‘ von ‚Sinn‘ unterscheiden. Vielleicht ist dann sogar die von ihm logisch her- gezauberte „Todesspirale des Zahnes“ nicht die seinige. Und dann gibt es da noch eine Fachfrau vom Verbraucherschutz NRW mit der großartigen Mel- dung, dass die Patienten doch eigentlich überhaupt nichts zu- zahlen müssten (wenn nur die bösen Zahnärzte-Betrüger nicht wären), denn „die Kassenleistun- gen sind medizinisch gesehen immer und ausreichend eine gute Alternative“. Man möchte fragen, wer in der STERN-Redaktion die „ausreichende Kassenleistung“ für sich als ausreichend erachtet? Keine Namen, aber Prozente. Vielleicht aber hilft viel Glaube. Der soll ja bekanntlich auch Berge versetzen. Vielleicht auch erinnert man sich mal daran, dass es Überlegungen gab/gibt, nur die Zähne bis 5 mit Zuschüssen der Krankenkassen zu versehen. Die weiteren benötige der Mensch doch eigentlich gar nicht zumÜberleben. Die hat nur der Teufel in den Mund gesetzt, damit die Krankenkassen dafür bezahlen und die Zahnärzte sich dumm und dämlich verdienen. Vielleicht eine Aufgabe für die Gen-Forschung im Interesse der Kostenersparnis. Damit der Schwachsinn nicht über- handnimmt, haben wir dieses Ma- gazin aus unseren Wartezimmern ‚outgesourct‘ (nicht zeitweise, sondern für immer). Von uns gibt’s kein Geld mehr für den STERN. Es gibt genügend Alternativen. Viel- leicht denken ja auch andere Zahnärzte mal darüber nach ... Der Autor ist der Redaktion bekannt. 8 Leserforum

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=