Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 108, Nr. 6, 16.3.2018, (512) Kompromisse sind unvermeidbar Mir war nicht bewusst, dass die Diskussion um die Sattel- stühle derartig hohe Wellen schlagen wird, aber die Replik des Autorenteams ist in seiner Zielrichtung für mich nicht ver- ständlich. Zum einen scheinen die Autoren meinen Beitrag nicht richtig gelesen bzw. ver- standen zu haben. Ich habe niemals davon gesprochen, dass sich der Behandler und das Team dem Stuhl anpassen müssen, sondern ich habe her- vorgehoben, dass der Stuhl mir wieder die Möglichkeit gab, schmerzfrei durch den Tag zu kommen. Zum anderen habe ich bezweifelt, dass die gewünschte „gesunde Arbeitshaltung“ unter Praxisbedingungen dauerhaft möglich ist. Aus diesem Grund sind Kompromisse unvermeid- bar. Und diese Kompromisse machen es notwendig, sich eine gewisse Strategie anzueignen, die aus den fünf Punkten besteht, die ich im meinem Leserbrief aufgeführt habe. So- mit kann ich abschließend nur feststellen, dass theoretische Ausführungen und praktische Erfahrungen häufig etwas aus- einander liegen. Nehmen wir es mit Entspannung und Gelassenheit! Dr. Klaus Schneider, München Meine Berufserfahrung ist anders Den theoretischen Schlussfolgerungen der Autoren steht meine praktische Berufserfahrung entgegen. Denn der Bambach-Sattel- sitz mit langer Lehne hat mein langjähriges falsches Sitzverhalten komplett verändert. Meine massiven Rückenschmerzen sind seit- dem deutlich reduziert. Auch nach langen und umfangreichen Behandlungen fühlt sich mein Rücken nie mehr überstrapaziert bzw. schmerzhaft an, auch aufgrund dessen, dass beim Sattelsitz mit Lehne durch das Nach-vorne-Schwenken der Lehne eine perfekte Abstützung des Oberkörpers und somit eine Schonung der Lendenwirbelsäule gewährleistet ist. Dr. Helmut Baader. M.Sc., MVZ Dr. Baader&Partner Zahnärzte, Mindelheim Wir sitzen nur noch auf dem Sattel Mittlerweile haben wir in allen Behandlungszimmern Bambach- Sattelsitzstühle. Meine anfänglichen Bedenken – weil ohne Rücken- lehne – haben sich rasch zerstreut. Ich persönlich halte die Stühle für sehr rückenfreundlich, da die Sitzposition um vieles stabiler als bei konventionellen Behandlerstühlen ist. Und meine Damen empfinden es auch so. Dr. A. Jakob, Rohrbach Ich sitze seit 18 Jahren gut Die negative Bewertung der Autoren kann ich nicht nachvoll- ziehen. Meine 18-jährige Berufserfahrung ist deutlich anders. Ich habe den Bambach-Sattelsitz in meiner Assistenzarztzeit kennen gelernt – das tägliche Sitzen während der Behandlung wird mir seitdem erheblich erleichtert. Alle meine Mitarbeiter prä- ferieren ebenfalls diesen Sitz. Inzwischen haben wir drei dieser Sitze in der Praxis, nachdem wir an allen Dental- einheiten die bestehenden Behandlungsstühle ausge- tauscht haben. Mein Vorgän- ger hatte diesen nach einer Bandscheiben-OP gekauft und seitdem nie mehr Probleme mit dem Rücken gehabt. Im Gegensatz zu den Autoren würde ich diesen Stuhl jeder- zeit wieder kaufen. Dr. Jan Roehlike, Gummersbach Rumlümmeln entfällt, stattdessen aufrechte Haltung Ich habe mich über die Replik der Autoren ein bisschen geärgert, da diese für mich unreflektiert und tendenziös wirkt. Mein Team und ich benutzen die Bambach- Sattelsitze seit etwa zwei Jahren. Wir waren zugegeben zuerst sehr skeptisch. Aber meine Hal- tung hat sich verbessert und ich ermüde weniger schnell. Zudem konnte ich beobachten, dass ich als Migränepatient deutlich weniger Beschwerden habe, und wenn, dann deut- lich schwächere. Parallel dazu benutzen wir einen einfacheren Sattelsitz, der aber deutlich weniger Haltungs- verbesserungen zeigt. Fazit für mich: Rumlümmeln auf dem Sitz fällt weg, aufrechte Haltung kommt fast von alleine. Dr. Benedikt Dreßler, Leverkusen 8 Leserforum Diskussion um Sattelstühle – Wenn Theorie auf Praxis trifft Zu dem Beitrag „Zahnärztliche Ergonomie – Taugt der Sattel in der Praxis“, zm 21/2017, S. 24–36; Zum Leserforum: zm 23-24/2017, S. 10–11, zm 1-2/2018, S. 11, zm 4/2018, S. 8 „Unser Ziel war der Vergleich zwischen Sattelstuhl und Reitersattel“

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=