Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 108, Nr. 7, 1.4.2018, (711) ohne Diskusreposition [Poswillo, 1970], die tiefe Kondylektomie [Wolford et al., 2014] sowie Techniken der orthognathen Chirur- gie zum Einsatz. Jedoch ist auch bei der operativen Therapie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden zu empfehlen. Bei einer aktiven kondylären Hyperplasie sollte eine operative Korrektur angestrebt werden. Die S3-Leitlinie zur Kondylushypo- und -hyperplasie empfiehlt diesbezüglich: „Bei aktiver Kondylushyperplasie sollte eine hohe Kondylektomie mit Entfernung der kondy- lären Wachstumszone zur Beendigung des überschießenden Wachstums und damit einhergehender progressiver Symptomatik durchgeführt werden, insbesondere bei jungen Patienten mit hoher Progressivität oder starker Ausprägung der Asymmetrie.“ Postoperativ ist nach frühfunktioneller The- rapie in der Regel eine Normfunktion bei Sistieren der Wachstumsstörung zu erreichen [Appel et al., 1997]. Die endgültige Okklusion stellt sich durch ein Remodelling schließlich nach sechs bis neun Monaten ein. Imweiteren Verlauf können aber modellierende Maß- nahmen oder orthognath-chirurgische Ein- griffe notwendig werden [Toller, 1976]. Bei der inaktiven kondylären Hyperplasie ist die Datenlage uneinheitlich. Hier gehen die Empfehlungen von reinen kieferorthopä- dischen Maßnahmen über eine hohe Kon- dylektomie bis hin zu orthognath-chirur- gischen Eingriffen [Alyamani et al., 2012]. Als ergänzende Maßnahmen zu den oben genannten chirurgischen Therapien können weiche Kost, Physiotherapie, zahnärztlich- prothetische und/oder kieferorthopädische Behandlungen sinnvoll sein. Aufgrund der Seltenheit des Krankheitsbildes ist die Therapieentscheidung meist individuell zu treffen, von daher ist grundsätzlich von Anfang an eine interdisziplinäre Zusammen- arbeit notwendig und zu empfehlen. Dr. Dr. Sven Holger Baum An-Khoa Ha-Phuoc Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Essen Kliniken Essen-Mitte Henricistr. 92 45136 Essen s.baum@kliniken-essen-mitte.de Prof. Dr. Daniel Baumhoer Knochentumor-Referenzzentrum Universitätsspital Basel Schönbeinstr. 40, CH-4031 Basel Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Fotos: Kliniken Essen-Mitte +(: 690.05(3 -3<690+0,9<5.:3(*2 40; :;(92,9 /(-;<5. • Hohe Fluoridkonzentration mit 22.600 ppm • Einfache Anwendung im Format Ihrer Wahl TS ;\IL! Ergiebig und individuell dosierbar (TW\SSLU! Gezielte Applikation, auch interproximal :PUNSL +VZL! Weißer Lack zur Behandlung empfindlicher Zahnhälse Duraphat ® Wirkstoff:Natriumfluorid,Zusammensetzung:1 ml Suspension enthält 50 mg Natriumfluorid (entsprechend 22, 6 mg Fluorid-Ionen). Sonstige Bestandteile: Ethanol 96 %, Gebleichtes Wachs, Kolophonium, Himbeer-Aroma, Schellack, Mastix, Saccharin. Anwendungsgebiete: Kariesprophylaxe, Behandlung überempfindlicher Zahnhälse. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Ulcerierende Gingivitiden und Stomatitiden, allergisches Asthma bronchiale. Nebenwirkungen: Bei Neigung zu allergischen Reaktionen sind in Ausnahmefällen, besonders bei breitflächiger Applikation, ödematöse Schwellungen der Mundschleimhaut beobachtet worden. In sehr seltenen Fällen wurden ulcerierende Gingivitiden und Stomatitiden, Brechreiz und Übelkeit sowie Hautreizungen und Angioödeme beschrieben. Bei Patienten mit allergischem Asthma bronchiale können in seltenen Fällen Asthmaanfälle auftreten. Wahrnhinweis: Enthält 33,14 Vol-% Alkohol. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Pharmazeutischer Unternehmer: CP GABA GmbH, Beim Strohhause 17, 20097 Hamburg.Verschreibungspflichtig Stand April 2014. 79

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