Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 108, Nr. 7, 1.4.2018, (729) Mitte 2016 sorgte das Angebot der Generali Vitality GmbH, Kunden gegen Aktivitäts-Trackingdaten ver- günstigte Versicherungstarife sowie Rabatte bei Partnerunternehmen anzubieten, für großes Aufsehen. Ist die Aufregung verpufft? Mark Valentiner: Wir haben uns von Anfang an der gesellschaftlichen Debatte gestellt und gelernt, dass Erklären, offener Dialog und Transparenz der richtige Weg sind, um Bedenken auszuräumen. Mit der offiziellen Markteinführung vor gut zwei Jahren konnten die anfänglichen Zweifel schnell ausgeräumt werden. Bei unseren Kunden ist die Resonanz auf das Generali-Vitality-Programm bisher sehr positiv. Mittlerweile unterstützen wir Tausende von begeisterten Kunden in Deutschland, ein gesundheitsbewussteres Leben zu führen. Die Teilnehmerzahlen haben unsere bisherigen Erwartungen klar übertroffen. Diese Erfahrungen stimmen uns zuversichtlich, dass wir mit Generali Vitality unseren Kunden genau das richtige Produkt anbieten. Wie hat sich der Markt für derartige Angebote international und national entwickelt? Wir leben in einer schnelllebigen Welt und wir haben heute ganz neue Möglichkeiten, an die wir vor drei Jahren noch nicht ein- mal denken konnten. Die Digitalisierung ist eine Revolution, die viele Branchen ver- ändern wird. Diese Revolution wird auch das Geschäftsmodell der Versicherung ganz grundsätzlich verändern. Jetzt geht es da- rum, diese neuen Chancen zu erkennen und das Geschäftsmodell strategisch an- zupassen. Mit unseren Smart-Insurance- Produkten sind wir heute in der Versiche- rungsbranche an der Spitze dieser Revo- lution und damit für die Zukunft hervor- ragend aufgestellt. In Kontinentaleuropa sind wir der einzige Versicherer, der mit einem solchen Angebot den Wunsch vieler Kunden erfüllt. Weltweit wird Vitality be- reits in vielen Märkten angeboten, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, Groß- britannien, Australien und Asien und ist mit mehr als fünf Millionen Kunden über- aus erfolgreich. Hat Generali das Geschäftsmodell, den Tausch von Trackingdaten gegen Rabatte, auch auf andere Länder übertragen? Inzwischen ist das Programm auch in anderen Generali-Märkten, zum Beispiel in Frankreich und Österreich erhältlich. Weitere Länder sind für die Zukunft vor- gesehen. Wie viele zahlende Mitglieder hat die Generali Vitality GmbH heute in Deutschland? Wie sah die Mitglieder- entwicklung im Zeitverlauf aus? Generali Vitality hat sich, wie bereits be- schrieben, überaus positiv entwickelt und trägt besonders zu den bisher 100.000 verkauften Smart-Insurance-Produkten bei. Hierzu zählen wir alle Produkte unserer Smart-Insurance-Offensive aus den Be- reichen Mobility (Telematik), Domocity (Schutz des Hauses) sowie dem digitalen Rechtsschutz. In den vergangenen 18 Monaten haben wir die Verkaufskanäle von Vitality kontinuierlich erweitert und können Vitality inzwischen Kunden bei der Generali, der Dialog, der CosmosDirekt und der AachenMünchen anbieten. Können Sie ein konkretes Beispiel für eine Versicherung nennen, de- ren Prämie sich für Vitality-Kunden reduziert? Bei Generali Vitality kann der Kunde auf die Versicherungsprämie einer Berufsunfähig- keitsversicherung von bis zu 16 Prozent profitieren. Dabei passt sich die Prämie ab- hängig vom Vitality-Status an. Auf Bronze um +2,00 Prozent, auf Silber um +0,75 Prozent, auf Gold um - 0,5 Prozent und auf Platin um - 1,25 Prozent. Dabei profitiert der Kunde beim Abschluss einer Vitality- Mitgliedschaft bereits von einem Rabatt von 10 Prozent. Angenommen ein Kunde beschließt, regelmäßig Sport zu treiben und erreicht damit den Gold-Status, dann würde sich die Prämie am Ende des Jahres um weitere 0,5 Prozent reduzieren. Mit der Betriebssystemversion iOS 11.3 verbindet Apple in seiner Health-App erstmals Trackingfunk- tionalitäten mit der Möglichkeit, Gesundheits- und Behandlungsdaten auf dem Smartphone zu speichern. Ist eine Kombination einer solchen Technik mit dem Geschäftsmodell der Generali Vitality GmbH denkbar oder geplant? Generali Vitality ist ein rein digitales Pro- gramm. Neben der Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen, dem Einkauf gesunder Lebensmittel und sportlichen Aktivitäten ist die Nutzung von Fitness- trackern eine von vielen Möglichkeiten für den Kunden, sich selbst zu motivieren und einen Gesamteindruck seiner Gesundheits- und Behandlungsinformationen zu haben. Dabei können Mitglieder eine Vielzahl von Trackern und Apps mit Vitality verbinden, um Vitality-Punkte zu sammeln, darunter auch Apple Health. Der Markt solcher Ge- räte wächst immer weiter und laut einer aktuellen Forsa-Umfrage nutzt inzwischen jeder zweite Deutsche eine Gesundheits- App und bereits jeder Dritte einen Fitness- tracker. Die Integration von Fitnesstrackern entspricht dem digitalen Lebensstil vieler unserer Kunden. Sie haben damit die Möglichkeit, sich einen besseren Versicherungsschutz zu schaffen, da das Produkt viel näher an ihrer persönlichen Lebensrealität ist. Astrid Koida ist Deutschland-Chefin von Generali Vitality, die Mitte 2016 damit startete, die Mitglieder zu belohnen, wenn sie der Versicherung Einsicht in ihre Trackingdaten gewähren. Das Angebot wird in Deutschland von einem Tochter- unternehmen der Generali Deutschland AG angeboten. Die Versicherungsgruppe Generali Deutschland gehört zu 100 Prozent der italienischen Assicurazioni Generali S.p.A., die in 68 Ländern weltweit operiert und nach Umsatz auf Platz 58 der Liste der größten Unternehmen der Welt steht. ? ? ? ? ? ? „Millionen Kunden weltweit tauschen Trackingdaten gegen Rabatte!“ I NTERVIEW MIT A STRID K OIDA , D EUTSCHLAND -C HEFIN VON G ENERALI -V ITALY 97

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