Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1152) Foodwatch – Ein unseriöser Verein zum Spendensammeln ... Zum Beitrag „foodwatch veröffentlicht ‚Coca-Cola-Report‘: Ein Konzern am Pranger“, zm 8/2018, S. 34. Es ist anerkennenswert, dass Sie sich um die Gesundheit von Kindern sorgen. Dies jedoch mit einem nicht hinterfragenden Artikel in der zm über einen „Report“ der „Verbraucher- organisation“ Foodwatch zu tun, ist fragwürdig. Denn Foodwatch und ihre „Reports“ sind keine seriöse Quelle und mit äußerster Vorsicht zu genießen! Können Sie sich noch an die bei- den „Glyphosat-Skandale“ der letzten Zeit erinnern, in denen Foodwatch vor Glyphosat-Rück- ständen in Muttermilch und Bier warnte? Ja, das war wirklich ge- fährlich, insbesondere deshalb, weil ein Säugling täglich mehrere hundert Liter Muttermilch hätte zu sich nehmen müssen, um über- haupt in die Nähe von – schon extrem niedrig angesetzten – Grenzwerten zu kommen. Ähn- lich beim Bier, da wäre täglich rund ein Hektoliter zu trinken gewesen, um die Grenzwerte zu erreichen! Riesengewese! Alle schreiben da- rüber! Jedoch in Wahrheit kein Skandal, schon gar keine ge- sundheitliche Gefährdung, aber Foodwatch (und ähnliche „Ver- braucherorganisationen“) haben Aufmerksamkeit erregt und die Spendengelder fließen! Denn das ist das Geschäftsmodell von Foodwatch! Und darum geht‘s in Wahrheit: um Geld, und nichts anderes! Dazu darf (wie bei Greenpeace und „Brent Spar“) die Wahrheit auch mal „ein wenig verbogen“ werden! Und wie bei obigen „Skandalen“ scheint der Foodwatch-Report beim Bezug auf die KiGGs-Studie einseitig wiederzugeben! Dazu ein Link, der das deutlich macht: https://www.novo-argumente. com/artikel/keine_generation_ dicker_kinder . Mir fiel bei der – zugegeben oberflächlichen – Durchsicht des „Reports“ auf, dass nur ein Her- steller an den Pranger gestellt wird. Handeln Pepsi und andere, auch deutsche Hersteller, anders? Ist bei denen weniger Zucker im Getränk? Und wie sollen die Hersteller denn wie die Zigarettenindustrie handeln? Mischen sie auch, wie es bei Tabakprodukten gewesen sein soll, süchtig machende Stoffe unter? Im Übrigen: Wo bleibt der Ver- gleich, z. B. mit (doch bestimmt, weil reiner Obstsaft, gesundem) Apfelsaft? Der sogar mehr Zucker enthält als die Produkte von Coca- Cola und Co.! Reiner Traubensaft ist demnach pures Gift! Was ist eigentlich mit Kaffee und Tee? So mancher Zeitgenosse – meine Frau und meine Tochter sind solche – hauen sich in eine (!) Tasse Kaffee drei Teelöffel Zucker! Ein gestrichener Teelöffel Zucker bedeutet ca. vier Gramm, ein gehäufter Teelöffel sind bereits zwischen sechs und acht Gramm. Ergo sind drei gehäufte Teelöffel in einer Tasse Kaffee (im Schnitt 200ml) immerhin bis zu 24 g Zucker! Ergibt für 1 Liter Kaffee die Menge von ca. 120g Zucker! In 1 Liter Coca Cola befinden sich „lediglich“ 108g Zucker! Bei Teetrinkern sieht es nicht bes- ser aus, da käme auch ich auf die Menge, weil ich Tee ohne Zucker nicht mag! Und wo ich schon beim Tee bin! Wo bleibt der Vergleich bzw. die Erwähnung der ungeheuren Zuckermengen, die in asiatischen und arabischen Ländern in Tee und Kaffee verzehrt werden, wo beide extrem süß bevorzugt werden? Und nicht nur diese Getränke! Nach Foodwatch-Dar- stellung müsste es dort von schwer adipösen Menschen nur so wimmeln und Diabetes und Co. müssten häufiger sein als „im Westen“! Ist das so? Wie war das noch mit den „Bubble Teas“? Das war zwar nicht – zumindest soweit ich mich erinnere – Foodwatch, aber die Vorgehensweise war die- selbe! Bubble Teas gab es in Asien bereits vor 20 Jahren, bevor sie nach Amerika und von dort nach Europa schwappten! In den über 20 Jahren gab es nicht einen Fall, bei dem Kinder die Bubbles einatmeten und daran erstickt wären! Man bedenke 20 (!) Jahre und zig Millionen (oder gar Mil- liarden?) verzehrte Bubble Teas und nicht ein solcher Fall! Aber in Deutschland, und nur in Deutschland, warnte die dama- lige Ministerin Aigner vor genau dieser Gefahr und natürlich vor dem hohen Zuckergehalt! Ich würde mir wünschen die zm fiele nicht auf Organisationen wie Foodwatch und ähnliche herein und würde nicht den Main- stream-Themen unverhohlen hinterherrennen und unange- zweifelt wiedergeben! Das tun schon andere zur Genüge! Und wenn Sie demnächst ge- mütlich zu Hause ein Glas Wein genießen, denken Sie daran: 100ml Cola haben 42 kcal, 100ml trockener Rot 65 kcal und die gleiche Menge Riesling bereits 80 kcal. Hans-Peter Hammer, Enger DSGVO – Wer darf denn nun Daten- schutzbeauftragter sein? Zum Beitrag „Datenschutzgrundverordnung: Braucht meine Praxis einen Datenschutzbeauftragten“, zm 8/2018, S. 24–25. Der Datenschutzbeauftragte sollte allgemeine Kenntnisse über die Praxis und insbesondere über die Arbeitsabläufe bei der Datenverar- beitung haben.“ Es darf aber keine Führungskraft sein und auch nicht „mein“ IT-ler. Wer dann? Und ab wann verliert ein von mir bestellter und auch bezahlter, verantwortlicher, externer DSB denn seine Unab- hängigkeit von mir und fällt dann in den Kreis derer, die es nicht mehr sein dürfen? Dr. Stefan Klaas, Herrenberg Sehr geehrter Herr Klaas, vielen Dank für Ihre Nachfrage. Um mögliche „Verwirrungen“ aufgrund unterschiedlicher Interpretationen von Begriffen vorzubeugen, möchte ich klarstellen, dass von einem Praxisinhaber und nicht einer Führungs- kraft die Rede war. Dass der IT-Verantwortliche einer Praxis nicht DSB sein kann, liegt auf der Hand: Denn dieser steht aufgrund seiner Tätig- keit stetig im Konflikt zum Datenschutzrecht. Deshalb: Alle für die Auf- gaben des DSB qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle entsprechenden externen Dienstleister können DSB sein. RA Eike Makuth, Rechtsabteilung BZÄK 8 Leserforum

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